Bundeswehr hilft jetzt im Berchtesgadener Land

von Redaktion

Bad Reichenhall – Sanitäter der Bundeswehr helfen seit gestern im Kreis Berchtesgadener Land dabei, die Ursache für den massiven Anstieg der Corona-Zahlen zu finden. 40 Kräfte sind im Gesundheitsamt zur Nachverfolgung von Infektionsketten eingesetzt und sollen dafür vor allem telefonieren. Vier Soldaten unterstützen das Testzentrum administrativ, wie das Lagezentrum des Landeskommandos in Bayern mitteilte. Etliche Soldaten gehörten dem Musikkorps der Truppe an, seien aber vollwertig ausgebildete Sanitäter. Die Bundeswehr unterstützt Bayern seit Längerem in der Corona-Pandemie. So halfen Soldaten etwa bei der Entnahme von Proben an Autobahn-Stationen. Manche waren in Alten- und Pflegeheimen eingesetzt, andere bei der Produktion von Desinfektionsmittel.

Vier Soldaten sollen bis zum 16. November im Landkreis helfen, die anderen 40 sogar bis zum 4. Dezember. Bayernweit unterstützen derzeit 152 Soldaten die Kommunen in der Pandemie.

In bestimmten Fällen darf die Bundeswehr innerhalb Deutschlands eingesetzt werden. Zwar sind für den Katastrophenschutz und die Gesundheitsversorgung hierzulande zunächst die Landkreise und die kreisfreien Städte verantwortlich. Doch bei Überforderung können sie um Amtshilfe bitten und sich dabei auch an die Bundeswehr wenden.

Warum sich so viele Menschen im südöstlichsten Zipfel Bayerns mit dem Coronavirus angesteckt haben, ist noch offen. Der Inzidenzwert lag zu Wochenbeginn bei weit über 200. Seit Dienstagnachmittag ist im Landkreis eine strikte Ausgangsbeschränkung in Kraft. Zudem mussten Schulen und Kitas schließen. Der Deutsche Kitaverband hat die Schließung von Krippen und Kindergärten kritisiert. „Wie Familienministerin Franziska Giffey und Gesundheitsminister Jens Spahn bestätigen, geht von Kindern bis zehn Jahren kein Infektionsrisiko aus“, betonte die Bundesvorsitzende Waltraud Weegmann.  lby

Artikel 1 von 11