Friedrich wurde langsam unruhig. „Ihr Enten mit eurer Gier nach Geschichten“, schimpfte die Fledermaus, kopfüber an einem Ast hängend. „Der Oktober neigt sich dem Ende zu – und ich bin immer noch hier am See.“ Er schlug die Flügel unter dem Kopf zusammen. „Ich hoffe, ich schaffe es vor dem Schnee in meine Höhle in den Bergen.“ Doch Friedrich hatte uns versprochen, zu erzählen, wie er die kalten Monate verbringt. „Wie ihr sicherlich wisst, ist der Winterschlaf für uns Fledermäuse extrem wichtig“, begann er. „Im Winter würden wir kaum Futter finden. Darum verschlafen wir diese Zeit.“ Klara nickte. „Das verstehe ich“, quakte sie. „Aber manchmal werde ich nachts wach, wenn mein Magen knurrt. Wie könnt ihr Fledermäuse monatelang nichts essen und trotzdem schlafen?“ Friedrich lachte. „Ein Winterschlaf ist mit einem Nickerchen nicht zu vergleichen“, sagte er. „Normalerweise rast mein Herz rund 600 Mal pro Minute. Im Winterschlaf schlägt es dann nur noch etwa zehn Mal pro Minute.“ Friedrich atmet auch viel langsamer. „Eigentlich läuft alles in meinem Körper langsamer“, sagt er. „Das spart Energie. So schaffe ich es, mit den Fettreserven, die ich mir im Sommer angefuttert habe, über den Winter zu kommen.“ Eure Paula