München – Angesichts rapide steigender Infektionszahlen verzichten wieder mehr Menschen auf das Bahnfahren. „Seit Anfang Oktober registrieren wir eine zunehmende Verunsicherung unserer Kunden im Fernverkehr, während das Verkehrsaufkommen im Regionalverkehr stabil geblieben ist“, teilte ein DB-Sprecher mit. Besonders betroffen seien im Fernverkehr Geschäftsreisen sowie längerfristige Buchungen. Die Buchungszahlen im Fernverkehr sind seit Anfang Oktober um ein Drittel eingebrochen. Im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit fahren nur noch halb so viele Menschen mit ICE und IC. „Das geht alles nicht spurlos an uns vorüber“, sagte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber.Derzeit fährt die Bahn 90 bis 95 Prozent der Fernzüge des Fahrplans aus Vor-Corona-Zeiten. „Wir wollen das auch nicht voreilig verringern“, sagte Huber. „Die Kunden sollen in der Pandemie die Chance haben, sich in den Zügen zu verteilen. Bei einer Auslastung von 35 Prozent ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der benachbarte Platz frei bleibt.“ Die Masken-Disziplin sei in den vergangenen Wochen größer geworden. Es gebe zudem „keinerlei Nachweis über eine besondere Ansteckungsgefahr in Zügen“.
Um den besonders starken Rückgang bei Geschäftsreisen besser abzufedern, prüft die Bahn eine engere Zusammenarbeit mit der Lufthansa. „In diesen schwierigen Zeiten könnte mancher Fluggast auf den Zug umsteigen“, sagte Huber. „Deshalb prüfen wir, wie wir Flug und Zug besser vernetzen können.“ lby