Es dämmerte schon, als meine Entenfreundinnen Klara, Agnes und ich das andere Seeufer erreichten – das Ziel unseres Spazierwatschels. Auf dem Parkplatz neben dem Gasthaus stand ein großes Auto mit offenem Kofferraum. Auf der Ladefläche: ein gläserner Kasten. Neugierig watschelten wir näher. „Ist das ein Terrarium?“, fragte Agnes. „Ich glaube schon“, quakte Klara und flatterte auf den Rand des Kofferraums. „Da sind Tiere drin und die sehen fast wie unsere Froschfreunde am See aus, nur in Blau“, quakte sie. Agnes und ich flatterten jetzt auch hoch. „Wer seid ihr denn?“, fragte Klara. „Ich bin Azul claro und das ist Azul escuro. Wir sind Pfeilgiftfrösche und kommen aus Brasilien“, quakte die Froschfrau. „Gerade angekommen?“, quakte Klara. „Nein, wir sind in Deutschland zur Welt gekommen. Aber unsere Ururgroßeltern kommen aus Südamerika.“ Darum geben Baumsteigerfrösche, wie man sie auch nennt, Gift über ihre Haut ab. „Unsere Artgenossen in Brasilien haben viele Feinde, die sie fressen wollen“, quakte Azul escuro. „Das Gift wehrt sie ab, ebenso Hautpilze.“ Doch ihr Gift sei eher schwach. „Kein Vergleich zu dem unseres Verwandten ,Phyllobates terribilis’, der der giftigste Baumsteiger ist. Sein Gift kann einen Zweibeiner töten.“ Eure Paula