DIRK WALTER
Dirk.Walter@ovb.net
Man kann die Schüler nur bedauern. Ihnen droht ein erneutes Corona-Schuljahr. Schön reden hilft nichts. In diesem Schuljahr wird vieles, was Schule ausmacht – Orchester, Ausflüge, Projekttage, Erlebniswochen etc. – nicht stattfinden. Umso wichtiger ist es, wenigstens den Präsenz-Unterricht in der Schule aufrecht zu erhalten. Und zwar trotz Corona. Die staatlichen Vorgaben sind dabei leider nicht sonderlich hilfreich. Der Drei-Stufen-Plan des Kultusministerium sollte den Schulen eine Orientierung bieten. Er tut es nicht, sondern ist Makulatur. Der Plan gibt viel zu geringe Grenzwerte (35/50) an. Auf die neue dunkelrote Stufe (Inzidenz ab 100) hat das Ministerium seltsamerweise überhaupt nicht reagiert. Und für den Kauf der viel beschworenen Luftreiniger, die helfen würden, sind so enge Vorgaben definiert worden, dass die Schulen sie nicht anschaffen werden.
So ist es kein Wunder, dass sich viele Kommunen nicht mehr an Vorgaben des Ministeriums halten, sondern eigene Regeln kreieren. Selbst in Augsburg mit einem Inzidenzwert von über 200 gibt es regulären Präsenzunterricht mit Maske, etliche Landkreise wiederum weichen (aus gutem Grund) von der Maskenpflicht in den Grundschulen ab. Verurteilen sollte man das nicht. Lehrer und Schulverantwortliche tun gut daran, sich nicht von Zahlen treiben zu lassen. Bei Lichte besehen ist der Unterrichtsbetrieb bis jetzt verantwortbar. Infektionsfälle in der Schule halten sich – soweit bekannt – in engen Grenzen. Leider bestehen dessen ungeachtet einige Lehrerfunktionäre auf der peniblen Umsetzung abstrakter Pläne, auf flächendeckenden Unterricht mit halbierten Klassen im Wechselbetrieb (Präsenz/Zuhause), ja sogar auf einer totalen Schulschließung. So wird Panik geschürt. Die Schüler haben Besseres verdient.