26-Jähriger sucht seine Lebensretter

von Redaktion

VON HANS MORITZ

Langenpreising/Moosburg – Normalerweise ist es Damian Girges, der anderen Menschen hilft. Der 26-Jährige aus Moosburg arbeitet in der Notaufnahme des Klinikums Freising. Doch am Freitag brauchte er selbst Hilfe. Er war auf der Autobahn  92 bei Langenpreising (Kreis Erding) verunglückt. Bis die professionellen Retter eintrafen, leisteten Augenzeugen Erste Hilfe. Nach diesen Ersthelfern sucht Girges nun. Er hat auf Facebook einen Aufruf gestartet.

Der 26-Jährige wollte am Freitag die Autobahn verlassen, als er auf der Ausfädelspur bei Tempo 120 die Kontrolle über seinen gerade einmal sechs Monate alten Ford Focus ST verlor. Der Sportwagen prallte in die Leitplanke, geriet dann darunter und wurde regelrecht aufgeschlitzt. „Ich kann nicht verstehen, warum der Airbag nicht ausgelöst hat“, erzählt Girges. Er hatte durch den Aufprall das Bewusstsein verloren. Doch trotzdem bekam er noch mit, dass er nicht allein war. „Da waren Menschen, die mich aus dem Wagen gezogen, auf die Wiese gelegt und zugedeckt haben“, erzählt der 26-Jährige.

Besonders dankbar ist er einer Frau. „Sie hat sich die ganze Zeit um mich gekümmert und mir gut zugeredet“, erinnert er sich. Für diese große Fürsorge möchte er sich bedanken. „Diese Augenzeugin tut mir unendlich leid. Sie ist zufällig vorbeigekommen und mit der Situation vielleicht völlig überfordert gewesen. Sie ist zu mir ins Auto gestiegen und wollte mir helfen.“ Girges denkt mehr an sie als an sich, obwohl er seit dem Unfall im Krankenhaus liegt. „Ich habe sie in eine Situation gebracht, die unfassbar schwierig zu verarbeiten ist“, sagt er. „Deshalb muss ich sie finden, mich bedanken und ihr sagen, dass sie alles wundervoll gemacht hat und sich toll um mich gekümmert hat.“ Girges hofft, dass die Frau den Unfall so leichter abschließen kann.

Deshalb hat Girges über Facebook einen Aufruf gestartet. Er schildert seinen Unfall und schreibt: „Ich bitte die Helfer, wenn sie das hier lesen, sich bei mir zu melden. Ich bin euch unendlich dankbar. Ohne euch wäre das alles vielleicht anders gelaufen.“ Mehr als 3000 Mal ist dieser Post bereits geteilt worden. Einige der Helfer haben sich gemeldet, berichtete Girges gestern. Die Frau war aber noch nicht darunter. Er hofft, dass sein Dank und der Aufruf sie noch erreicht.

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