München – Mathe mit Maske – für viele Grundschüler ist genau damit ab Montag wieder zu rechnen. Die Staatsregierung hat angekündigt, dass ab nächster Woche an allen Schulen generelle Maskenpflicht herrschen soll. Ausnahmslos. Münchner Grundschulen waren bislang aber von der Maskenpflicht am Platz befreit. Daher bahnt sich nun ein Streit zwischen der Stadt und dem Freistaat an, denn Münchens OB Dieter Reiter (SPD) will die neue Order nicht klaglos hinnehmen. „Das Münchner Gesundheitsamt hat sofort nach Bekanntwerden dieser Ankündigung von Schulminister Michael Piazolo eine Verlängerung unserer Ausnahmegenehmigung für Grundschüler beantragt. Denn die infektiologische Lage an den Münchner Grundschulen ist unverändert so, dass dort eine Maskenpflicht am Platz nicht notwendig ist“, so Reiter. Er rechnet vor, dass von den mehr als 47 000 Münchner Grundschülern gerade mal neun positiv auf Corona getestet wurden. „Und davon hat sich keiner in der Schule angesteckt.“
Bei den Grundschul-Lehrkräften und dem Schulpersonal gebe es darüber hinaus keinen einzigen Infizierten. „Ich erwarte deshalb, dass das Gesundheitsministerium unsere Ausnahmeregelung wieder genehmigt. Besser – und folgerichtig – wäre es aber, wenn diese Entscheidung das zuständige Gesundheitsamt selbst treffen kann.“ Es sei absolut richtig, dass mit der Aufhebung des 3-Stufen-Plans jetzt die Gesundheitsämter über die Corona-Maßnahmen an den Schulen entscheiden. München habe das bereits seit Wochen erfolgreich praktiziert. „Ich kann aber überhaupt nicht verstehen, warum wir zwar die Entscheidung über Präsenzunterricht oder Homeschooling für fast 180 000 Münchner Schüler treffen können, uns aber die im Vergleich dazu kleine Frage, ob Grundschüler am Platz Maske tragen, genehmigen lassen müssen.“ Der Rathaus-Chef sagte weiter, er habe kein Verständnis dafür, dass das Ministerium ihm immer noch keine Antwort auf den Verlängerungsantrag gegeben habe. „Was sagen wir den verunsicherten Eltern, die mich fragen, wie es jetzt nach den Ferien weitergeht?“
Schließlich habe das Ministerium erst vorige Woche die Ausnahmegenehmigung noch verlängert. Die Situation an den Grundschulen habe sich in der Ferienwoche nicht verändert. „Da sollte eine sachgerechte Entscheidung im Sinne unserer Grundschüler eigentlich nicht besonders schwierig sein.“ SASCHA KAROWSKI