Straubing – Der Frauenmörder Horst David schrieb vor Jahren diesen Satz aus seiner Zelle in der JVA Straubing. „Es gibt Menschen, die zum Heilen und Helfen geboren sind. Andere zum Vernichten…“ Damit meinte er sich, den Serienmörder. Sieben Frauen hatte er nachweislich getötet, weitere Morde wurden ihm zugeordnet. Nun ist der 81-Jährige, der die letzten 25 Jahre seines Lebens hinter Gittern verbracht hatte, gestorben. „Er wurde am Montag tot aufgefunden“, bestätigte der stellvertretende Leiter der JVA, Marcus Hegele. Er gehe von einem natürlichen Tod aus. Zuletzt war David auf der Krankenstation versorgt worden. Der Regensburger Oberstaatsanwalt Markus Pfaller erklärt: „Es gibt derzeit keinen Hinweis auf eine Fremdeinwirkung.“ Man warte nun auf das Ergebnis der Obduktion.
Der „Würger von Regensburg“, wie David genannt wurde, kam im November 1938 in Breslau zur Welt. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs wurde der damals Sechsjährige mit einem Namensschild um den Hals allein auf dem Hofer Bahnhof entdeckt. Er kam ins Heim, das Rote Kreuz suchte seine Mutter und fand sie 1948. Der jetzt Zehnjährige freute sich auf sie, doch die Mutter wies ihn ab. Für den Ermittler und späteren Leiter der Münchner Mordkommission, Josef Wilfling, der David sieben Morde nachwies, war diese Zurückweisung „ein Schlüsselerlebnis“ für das Kind. Er selbst konnte mit dem Täter reden, weil er ihm mit Respekt begegnete: „Den hatte er sein Leben lang vermisst.“
David hatte eine Lehre als Maler absolviert. 1975 erwürgte der verheiratete Vater in München innerhalb weniger Tage zwei Prostituierte. Es dauerte über fünf Jahre bis zum nächsten Mord. Bis 1994 tötete er in Regensburg weitere fünf Frauen. In fast allen Fällen bescheinigten die Hausärzte den Frauen einen natürlichen Tod. Erst 1994 kommt die Kripo ihm auf die Spur, im Dezember 1995 wird David in München zu lebenslanger Haft verurteilt. Ermittler Wilfling sagte: „Der Tod eines Menschen ist immer traurig. Das gestehe ich auch dem Frauenmörder zu. Möge er nun Frieden finden.“ dop/mc