Grün, Gelb, Rot, Dunkelrot – nein, ich denke nicht an die bayerische Corona-Ampel, sondern bin noch ganz erfüllt von dem Feuerwerk der Farben bei meinem Spaziergang. Wenn Sonnenstrahlen auf die eng zusammengewachsenen Buchen fallen, habe ich das Gefühl, durch einen goldenen Bogen zu gehen. Ein Hauch von Magie, zauberhaft, im wahrsten Sinne des Wortes. In diesen Zeiten, in denen wir uns vielleicht mit neuen Lebensentwürfen beschäftigen müssen, brauchen wir Balsam für die Seele. Einfach jene Momente genießen, die uns Freude schenken – und sich mit einem Lächeln an jene erinnern, die wir bereits erleben durften. Wie heißt es so schön: Dankbarkeit ist Erinnerung des Herzens. Ich nenne diese Augenblicke meine Sternstunden. Es gibt sie in jedem Leben, und manchmal natürlich nicht nur im übertragenen Sinne, sondern ganz real: „Der Blick in den Sternenhimmel und ein Ohr voller Musik vor dem Zubettgehen, das ist besser als alle deine Schlafmittel“, schrieb Hermann Hesse. Die Galaxis hat die Menschheit seit jeher in ihren Bann gezogen. Gerade läuft im Kino „Der Astronaut”, in der Hauptrolle Charakterkopf Richard Dreyfuss. Es ist die Geschichte eines gebrechlichen Witwers, der auf seine alten Tage unbedingt in den Weltraum reisen möchte, ein Flug zu den Sternen. Auch wenn die Sitze in den Kinos gerade leer bleiben, die Botschaft ist krisensicher: Lebensträume sind an kein Datum gebunden! „Ein Stern, der deinen Namen trägt“ – wer kennt den Ohrwurm nicht? Längst machen kommerzielle Anbieter mit der „Sterntaufe” ein gutes Geschäft: Gegen Bezahlung erhält man eine hübsche Urkunde mit einem Stern, der den selbst gewählten Namen trägt. Nicht wirklich, es ist nur eine symbolische Geste. Der Stern gehört noch immer uns allen. Die einzige anerkannte Autorität‚ die „Internationale Astronomische Union“ (IAU), Wissenschaftler, die Sterne mit Katalognummern bezeichnen, distanziert sich natürlich von diesen „Geschenken“ – und schmunzelt vielleicht darüber.
Die Astronomen sind wahrscheinlich auch nicht in ungläubiges Staunen verfallen, als vor wenigen Tagen am Hamburger Nachthimmel ein ganz neues Sternbild auftauchte. Zeitungen war die Sternen-Formation über der Elbphilharmonie eine halbe Seite wert. Ich gebe zu, dass ich kurz fasziniert war – bis ich weiterlas; 100 Drohnen wurden programmiert, um in einer bestimmten Choreografie den Himmel zu erleuchten. Ein Sternen-Gruß an alle „Star Wars“-Fans, um den Film „The Mandalorian“ zu promoten. Geniale Idee.
„Sie werden heute eine interessante Begegnung mit einem Menschen haben, der Ihr Leben verändert!“ Diese Prophezeiung habe ich heute Morgen in einem Illustrierten-Horoskop gelesen. Na, da darf ich – und mit mir Millionen anderer Skorpione – doch schon in Vorfreude schwelgen, oder? Vor allem, da ich nie so voller Tatendrang und meinen Zielen so nah war. Lustig finde ich, dass sich gelegentlich sogar mein Umfeld für mein Horoskop interessiert und ich Anrufe bekomme: „Heute musst du aufpassen. Unfallgefahr!“ Oder: „Bei dir steht, dass du deinen Biorhythmus ändern musst.“ Mein Rezept: Positives lächelnd annehmen, Negatives unter „Schmarrn“ ablegen. Eine interessante Begegnung hatte ich letzte Woche mit einem „Sterne“-Koch. Nouvelle Cuisine, eine Geschmacksexplosion. Aber besonders gefreut hat mich, dass das Format des Bayerischen Fernsehens „Die Landfrauenküche“ mit dem Blauen Panther ausgezeichnet wurde. Was die Bäuerinnen mit regionalen Produkten auf die Teller zaubern, verdient Applaus! Dass wir in schwierigen Zeiten an jene denken müssen, die es hart trifft, versteht sich von selbst. Allen Widrigkeiten zum Trotz findet die Sternstunden-Gala des BR auch heuer wieder statt am 11. Dezember aus Nürnberg, ohne Publikum, aber mit tollen Gästen. Wir müssen uns den Verordnungen der Staatsregierung anpassen. Wie unser Ministerpräsident Markus Söder sagt: „Es wird nicht so bleiben! Aber jetzt müssen wir alle zusammenhalten!“
In diesem Sinn –
herzlich Ihre Carolin