Kardinal Marx will Jugendrat einrichten

von Redaktion

Freising – Eigentlich platzt der Freisinger Mariendom bei dem Gottensdienst zur Jugendkorbinianswallfahrt aus allen Nähten. Doch heuer ist auch in den Kirchen alles anders. Statt tausender Jugendlicher, die sich zu diesem Anlass am Domberg versammeln, musste Kardinal Reinhard Marx den Gottesdienst diesmal mit nur wenigen Begleitern feiern. Alle Festivitäten rund um die Wallfahrt wurden heuer ins Internet verlegt – auch der Gottesdienst wurde via Livestream in die Welt hinaus gesendet.

Marx sprach von einer „einmaligen Feier“, die in dieser Form hoffentlich einmalig bleibe. Denn die Jugendkorbinianswallfahrt lebe von der persönlichen Begegnung und der körperlichen Nähe. Dennoch: „Trotz der Krise feiern wir“ – und zwar in diesem Jahr musikalisch umrahmt von der Band Tea Cup aus Rosenheim.

Für die Jugendlichen hatte Reinhard Kardinal Marx sogar ein Versprechen mitgebracht: Seine frühere Idee, einen Jugendrat im Erzbistum zu installieren, die sich dann irgendwie verflüchtigt habe, wolle er im kommenden Jahr tatsächlich umsetzen. „Ich verspreche es euch“, sagte Reinhard Marx. Im neuen Jahr, „wenn Corona vorbei oder hoffentlich zumindest ein wenig überwunden ist“, wolle er mithelfen, ein solches Gremium zu organisieren. Ein- oder zweimal jährlich wolle er sich dann mit dem Jugendrat treffen – und vor allem zuhören, was die Jugend beschäftigt. Denn: „Die Stimme junger Christen bleibt oft unerhört.“ Damit nahm Marx Bezug auf das Motto der diesjährigen „Korbi“.

Auf das große Zusammenkommen nach dem Festgottesdienst mussten die Jugendlichen heuer verzichten. Stattdessen war virtuelles Schlendern von Zelt zu Zelt angesagt – von der digitalen Mitteilungswand bis zum Online-DJ-Programm von DJane Lady Dee. Trotz all dieser Angebote richteten die Jugendlichen im Gottesdienst aber auch einen Appell an ihre Zuhörer: „Vergesst nicht, offline zu leben.“ ANDREAS BESCHORNER

Artikel 11 von 11