Junge Familie überlebt Geisterfahrer-Unfall

von Redaktion

Noch nach einem Jahr kämpfen die Eltern mit den Folgen – Baby Ronja blieb unverletzt

Erding – Eine junge Familie aus dem Landkreis München hat vergangenes Jahr im September einen schweren Unfall auf der Flughafentangente Ost überlebt. Ihnen kam damals ein Geisterfahrer entgegen, der 41-jährige Familienvater hatte keine Chance mehr auszuweichen. Auf dem Rücksitz befand sich Baby Ronja, sie war vorschriftsmäßig gesichert und hat den Unfall unverletzt überstanden. Ihre Eltern hatten damals weniger Glück. Der 41-jährige Vater wurde schwer verletzt in eine Münchner Klinik gefolgen. Auch Kerstin Weng, die 38-jährige Mutter, die neben ihrer vier Monate alten Tochter auf dem Rücksitz gesessen hatte, erlitt einen Schlüsselbeinbruch. Beide waren so schwer verletzt, dass sie ihre kleine Ronja nicht mal mehr aus der Babyschale befreien konnten.

Für die Familie folgten damals schwere Wochen. Beide Eltern mussten operiert werden und waren lange auf Hilfe angewiesen, um Ronja zu versorgen. Doch die seelischen Wunden heilen deutlich langsamer, berichtet Kerstin Weng. Ein Therapieplatz war damals auf die Schnelle nicht zu bekommen, also besorgte sie sich Fachliteratur.

Nach diesem schweren Unfall sieht Weng die Gefahren im Straßenverkehr mit anderen Augen. Es komme nicht nur darauf an, ob man selbst vorsichtig fahre, betont sie. Sondern immer auch darauf, was andere tun. Heute wissen sie und ihr Freund, dass der Geisterfahrer damals vermutlich am Steuer eingeschlafen war. Noch immer hat die 38-Jährige im Auto, während einer Fahrt, oft Angst. „Wenn ich könnte, würde ich einen Panzer fahren“, sagt sie. „Heute geht es mir nicht mehr darum, ob ein Wagen Sitzheizung hat. Sondern darum, mit welchen Vorkehrungen das Auto helfen kann, dass meine Familie sicher von A nach B kommt.“ HANS MORITZ

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