Karpfen Franz-Josef kennt nicht nur jedes Steinchen am Seegrund. Er kennt auch jeden einzelnen Fisch im See mit Namen. „Ja, schaug o, do schwimmt ja da Rotfeder-Maxi. Servus, nacha!“, blubberte er und grüßte einen schlanken Jungfisch mit vielen Schuppen. Diese waren an den Seiten bronzefarben und schimmerten am Bauch silbern. Besonders auffällig waren seine rötlichen Flossen. Kurz gequakt: Der junge Fisch sah richtig gut aus – und das schien er auch selbst zu wissen. Statt zu grüßen, tauchte er einfach ab. Das passte dem Karpfen gar nicht. „Die Jugend von heit. Kein Anstand“, blubberte er. Die Sache mit der Rotfeder wurmte den Karpfen. Auch, weil er mit dem unhöflichen Jungfisch entfernt verwandt sei: Beide gehören zur Tiergruppe der „Karpfenartigen“. Rotfedern seien allerdings anders als Karpfen „Weißfische“ – und die hätten so viele Gräten, dass die Zweibeiner lieber andere Fische fangen, blubberte Franz-Josef. Es klang abschätzig. „Nun ja, dafür haben sie wohl rote Federn“, quakte Ente Klara nachdenklich. „Können sie fliegen?“ Franz-Josef hätte sich fast verschluckt. „Fliang?“, blubberte er und lachte, dass das Wasser schäumte. Dann erklärte er Klara, dass Rotfedern keine Federn haben und nach ihren auffällig gefärbten Flossen benannt sind. Eure Paula