270 Kilo schwerer Meteorit flog über Bayern hinweg

von Redaktion

München – Ein Meteorit hat die Nacht über Bayern erhellt: Um 4.45 Uhr trat er Donnerstag früh über Waldmünchen in der Oberpfalz in die Erdatmosphäre ein und zog eine helle Spur entlang des Bayerischen Waldes bis nach Oberösterreich. „Das Ganze ging circa drei Sekunden. Man hat es auf der A8 Richtung München gesehen“, berichtet ein Augenzeuge aus dem Kreis Dachau auf der Internetseite fireballs.com. „Es war ein sehr langer Schweif zu sehen. Der Anfang war rötlich und zog einen sehr hellen weißen Schweif hinter sich her“, berichtet eine weitere Augenzeugin. Mitgliedern des Astronomischen Arbeitskreises Salzkammergut gelang es, den Boliden auf Fotos festzuhalten. Laut einer Auswertung des Astronomischen Instituts Ondrejov in Tschechien war der Bolide etwa 270 Kilo schwer. Die Eintrittshöhe lag bei rund 100 Kilometern. Der kosmische Felsbrocken war mit einem Tempo von 14 km pro Sekunde (mehr als 50 000 km/h) unterwegs. Südöstlich von Linz erreichte die Feuerkugel die Helligkeit des Vollmonds in 42 Kilometer Höhe, bevor sie zerbrach. Der Endpunkt der Bahn lag wenige Kilometer südwestlich von Mariazell in der Steiermark.

Die Experten erwarten, dass zwei größere zwischen einem und vier Kilo und zahlreiche kleinere Stücke gefunden werden. Das Gebiet ist rund 50 Kilometer lang und drei Kilometer breit. Es ist hügelig und bewaldet. Das dürfte die Suche nach Bruchstücken schwer machen. JOHANNES WELTE

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