Lehre im Hotspot

von Redaktion

Erding erwägt Unterricht in Turnhallen

München – In bayerischen Regionen mit einer Corona-Inzidenz von mehr als 200 müssen Schulklassen ab Stufe acht vom 1. Dezember an in der Regel geteilt werden, wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden können. Es soll dann auf Wechsel- oder Hybridunterricht umgestellt werden. So hat es das Kabinett am Donnerstag beschlossen. Ausnahmen sind Abschlussklassen und Förderschulen. Grundschulen und Kitas bleiben offen, bis zur siebten Klasse ändert sich nichts.

Im südlichen Oberbayern sind von dieser Regelung nach aktuellem Stand etwa die Landkreise Erding, Traunstein oder Rosenheim betroffen. Über die Details herrschte an den Schulen am Freitag aber noch Unklarheit. Laut Kultusministerium werden derzeit mit dem Gesundheitsministerium noch die Details geklärt. Etwa, wie lange ein Landkreis wieder unter die 200er-Inzidenz fallen muss, damit die Regelung wieder aufgehoben werden kann. Den Schulen sei aber freigestellt, ob sie tage- oder wochenweisen Wechselunterricht anbieten wollen, betont ein Ministeriumssprecher.

Wenn Schulen den Abstand von 1,5 Metern zwischen den Schülern auf andere Weise sicherstellen können, müssen die Klassen nicht zwingend geteilt werden. Die Erdinger Schulamtsleiterin Marion Bauer kündigte an, dass auch Turnhallen für den Unterricht herangezogen werden können. „Wo es mit den Regeln vereinbar ist, wollen wir so lange wie möglich im Präsenzunterricht bleiben.“

Bayerns Landtags-Grüne fordern unterdessen Klassenteilungen mit Wechsel- und Hybridunterricht ab Klassenstufe acht flächendeckend in ganz Bayern und nicht nur in echten Hotspots. Nach Vorstellung der Grünen sollte dies so bis Weihnachten praktiziert werden. „So geht sicheres Lernen und so geht auch sicheres Lehren“, sagte Fraktionschefin Katharina Schulze am Freitag.

Die Universitäten und Hochschulen müssen flächendeckend wieder auf digitale Lehre umstellen. Das sei natürlich eine Herausforderung, sagt Professor Oliver Jahraus, Vizepräsident der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Aber: „Dieses Semester ist bei uns sowieso ein Online-Semester und ein ganz großer Teil der Veranstaltungen findet virtuell statt.“ Ähnlich ist es an der Technischen Universität München (TUM): „Da wir bei der gesamten Planung für das Semester mit mehreren Szenarien gerechnet hatten, sind wir nach dem erfolgreichen digitalen Sommersemester gut darauf vorbereitet“, erklärt Sprecher Klaus Becker. Man müsse nur wenige Veranstaltungen ändern, zumal zum Beispiel Labortätigkeiten weiter in Präsenz möglich sind. An der Hochschule München etwa werden sogar Online-Labor-Praktika angeboten. ham/lby/cla

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