Skiclub-Kinder spenden für die Tafel

von Redaktion

VON ARMIN RÖSL

Poing/Anzing – Eigentlich wäre das Rennteam des Skiclubs Poing (Kreis Ebersberg) schon lange auf den Pisten beim Training. Geht wegen Corona aber nicht. Um den Zusammenhalt und Gemeinschaftssinn zu stärken, haben sich die Trainer etwas ganz anderes überlegt: einkaufen für die Poinger Tafel. Mit dem Geld, das die Eltern normalerweise für die Skipässe ausgeben würden. „Mit dieser Aktion wollen wir unseren Kids zeigen, dass es nicht so schlimm ist, wenn man nicht Ski fahren kann“, sagt Trainerin Michaela Fischer. Skifahren sei schließlich lediglich ein Hobby – arm und bedürftig sein ganz und gar nicht.

In der rund 16 000-Einwohner-Gemeinde Poing besuchen jede Woche etwa 30 Stammkunden die Tafel, um sich mit Lebensmitteln einzudecken. Zu den Familien gehören etwa 30 Kinder. Der Skiclub hat Eltern aufgerufen, Geld für den Einkauf von haltbaren Lebensmitteln (Nudeln, Reis, Müsli etc.) zu spenden. Das taten sie gerne: Die Kinder und Jugendlichen haben zusammen mit ihren Trainern für knapp 620 Euro beim Edeka-Markt im Nachbarort Anzing eingekauft. Den betreibt Helmut Furtmair, selbst Skiclub-Mitglied und aktiver Rennfahrer. Der 54-Jährige hat dazu noch Schokoladen-Nikoläuse spendiert.

Nach dem Einkauf haben die Skifahrer mit ihren Trainern Tüten mit den Lebensmitteln gepackt, überreicht werden sie der Poinger Tafel in dieser Woche. Von der Organisation hatten sie im Vorfeld eine Einkaufsliste bekommen.

„Wir wollten direkt im Ort helfen“, sagt Trainer Max Hofmann. „Die Kinder haben für den Einkauf auch etwas von ihrem Taschengeld gegeben.“ Zusätzlich seien noch 160 Euro an Spenden für die Tafel zusammengekommen. „Wir haben ein bisserl der Zeit, die wir jetzt nicht fürs Skifahren nutzen können, sinnvoll verbracht“, resümiert Michaela Fischer.

Die ehrenamtliche Skilehrerin wünscht sich, dass die Aktion andere Skivereine zu Ähnlichem motiviert. Deshalb hat der Skiclub Poing über seinen Instagram-Kanal einen Wettbewerb ins Leben gerufen mit dem Hashtag #skiclubshelfenchallenge. „Die Spendenaktion darf jeder selbst bestimmen, Hauptsache für einen guten Zweck“, sagt Fischer. Frei nach dem Motto: Wir können momentan zwar nicht Ski fahren, aber wir können Gutes tun. Zum Beispiel Lebensmittel für Bedürftige kaufen.

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