München – Klarsichtmasken aus Kunststoff schützen nach Einschätzung des bayerischen Gesundheitsministeriums nicht ausreichend wirksam vor Ansteckungen mit dem Coronavirus. Die durchsichtigen Masken gelten damit an Orten, an denen Maskenpflicht herrscht, nicht mehr als ausreichende Mund-Nasen-Bedeckung. Gleichgestellt sind die Kunststoffvisiere, teilte ein Ministeriumssprecher mit.
Zuvor stellte eine Studie der Hochschule München den Nutzen von Klarsichtmasken stark infrage (wir berichteten). Mehrere Experimente ergaben, dass die Aerosole unter den Klarsichtmasken austreten und sich dann unkontrolliert ausbreiten können. Dies bedeute ein hohes Ansteckungsrisiko, sagte der Leiter der Studie, der Münchner Professor Christian Schwarzbauer.
Die oft nach unten und zur Seite offenen Klarsichtmasken sind seit einigen Monaten auf dem Markt und von Anfang an umstritten gewesen. Befürworter halten sie für günstiger, weil die Mimik sichtbar ist. Einige Schulen hatten die Masken sogar zeitweise ausdrücklich empfohlen.
Ein Verbot spricht die bayerische Staatsregierung nicht aus. „Das ist nicht möglich, da es sich nicht um ein zulassungsfähiges Produkt handelt“, sagte ein Sprecher des Ministeriums. Ein Bußgeld beim Tragen der Maske sei jedoch nicht ausgeschlossen. „Das muss jedoch einzeln geprüft werden.“ lby/lf