. Bei der S-Bahn gibt es mehr Frühverbindungen. S-Bahn-Frühzüge, die bisher an einem Bahnhof mitten auf der Strecke eingesetzt wurden, starten jetzt am Endhalt. Beispiele: Die S1, die bisher um 5.35 Uhr in Oberschleißheim startete, beginnt künftig in Freising um 5.14 Uhr. Die S4, die bisher in Buchenau um 4.48 Uhr startete, fährt künftig schon in Geltendorf los (4.34 Uhr). Vergleichbare Ergänzungen gibt es für die anderen Linien. Servicemitarbeiter helfen am Flughafen sowie in Laim, am Hauptbahnhof und am Marienplatz künftig beim Ticketkauf.
. Wlan: Die S-Bahn macht jetzt Tempo beim Wlan und rüstet ihre Züge verstärkt um. Bis jetzt sind zehn der 238 Züge auf die neue Technik umgestellt, sagt ein Sprecher. Bald sollen es mehr sein, bis 2023 wird das Modernisierungsprogramm abgeschlossen sein. „Die verbaute Technik nutzt die Netze aller Mobilfunkanbieter parallel, sodass für durchgehenden und guten Empfang gesorgt wird.“ Es ist ein Millionenprojekt: Pro Fahrzeug müssen 275 Meter Kabel verlegt werden, je zehn Antennen sind notwendig.
. Neue Züge: Der Regionalbahnverkehr im Allgäu erhält neue Züge: Die DB Regio hat 26 dieselbetriebene Neufahrzeuge des polnischen Herstellers Pesa gekauft, sie sind teilweise schon seit Sommer im Einsatz. Auch bei der Bayerischen Regiobahn (früher BOB) gibt es Zuwachs. Es sind nun sechs weitere neue Züge des Typs Lint im BOB-Netz unterwegs, insgesamt also 31. Versprochen wird, dass es künftig auch am Wochenende mehr Sitzplätze geben wird.
. Der Astoro: Sie ist der ganze Stolz der Bahn – die neu elektrifizierte Strecke München-Zürich. Ab Sonntag fährt der Eurocity-Express „Astoro“, eine Art Schweizer ICE. „Es ist ein ganz wichtiger Lückenschluss im internationalen Bahnverkehr“, lobt DB-Vorstand Ronald Pofalla. Die Reisezeit verkürzt sich von fünf auf vier Stunden, ab Ende 2021 soll es noch eine weitere halbe Stunde schneller gehen. Die Züge halten in Lindau künftig am neuen Bahnhof Reutin. Der liegt auf dem Festland, zur Halbinsel muss man umsteigen. Die Bahn hofft, dem Flugzeug Marktanteile abnehmen zu können – vor der Corona-Pandemie flogen 90 Prozent aller Geschäftsreisenden lieber nach Zürich, anstatt Bahn oder Fernbus zu nutzen.
. Eher was für Spezialisten: Alle Regionalzüge erhalten neue Linienbezeichnungen, die höchstens zweistellig sind. Beispiel: Der München-Nürnberg-Express fährt künftig als RE1, die Verbindung München-Innsbruck über Mittenwald firmiert als RB6.
. Der Busverkehr: In jedem Landkreis gibt es Buslinien, bei denen sich Abfahrtszeiten oder die Taktdichten ändern. Ein Pilotprojekt gibt es im Landkreis Dachau: Die Firma Geldhauser, die für den MVV etliche Linien bedient, hat fünf Doppeldeckerbusse beschafft. Sie werden auf der neuen Expresslinie X732 fahren. Diese führt von Dasing-Bahnhof (Kreis Aichach-Friedberg) über Adelzhausen und Odelzhausen nach Pasing-Bahnhof. Der MVV rechnet mit viel Zuspruch, die Busse haben immerhin 85 Sitzplätzen. Sie sind mit Wlan und USB-Ladebuchsen ausgestattet. „Reisezeit soll zur Nutzzeit werden“, sagt eine MVV-Sprecherin. Die Fahrt von Dasing bis Pasing dauert über die Stuttgarter Autobahn A 8 45 Minuten.
. Die schlechte Nachricht zum Schluss: Die Preise steigen. Tickets im MVV kosten wie berichtet im Schnitt um 2,8 Prozent mehr. Die Isarcard im Abo kostet in der M-Zone nun 57 Euro (bisher 55,20 Euro), M plus 1 Zone 92 Euro (88,90), M plus 2 114 Euro (113,40). Die Streifenkarte verteuert sich um 60 Cent auf 14,60 Euro. Zum Vergleich: Vor zehn Jahren kostete sie zwölf Euro. Die Bayerische Regiobahn macht keine Ausnahme: Ihre Tickets werden auf den Strecken im Chiemgau, Oberland und Allgäu durchschnittlich um 1,5 Prozent teurer. Im DB Regional- und Fernverkehr werden die Preise im Schnitt um ein Prozent erhöht.
Noch ein Tipp zum Schluss: Bahnfahrer ab 60 sollten überlegen, eine Senioren-Bahncard zu kaufen – ab 1. April ist das nur noch Personen ab 65 möglich.
DIRK WALTER