Lage in Kliniken spitzt sich zu

von Redaktion

Erding/Herrsching – Die Situation in den Krankenhäusern in Bayern spitzt sich weiter zu. Das Klinikum Nürnberg hat wegen der steigenden Infektionszahlen und der hohen Zahl an Covid-Patienten einen Pandemie-Alarmfall ausgerufen. Wie eine Sprecherin am Freitag mitteilte, konzentriere man sich nun vollständig auf die Behandlung „von dringlichen Fällen“. Dies seien Patienten mit und ohne Covid-19. Die Zahl der Covid-Patienten ist mittlerweile mehr als dreimal so hoch wie während der ersten Welle der Pandemie. Mit dem Alarmplan will das Krankenhaus nun die Beschäftigten flexibel in Bereichen mit erhöhtem Bedarf einsetzen. Insbesondere in der Notfallversorgung und Intensivversorgung stoße das Klinikum derzeit an seine Grenzen. Auch die Schindlbeck-Klinik in Herrsching (Kreis Starnberg) ist am Freitag vorerst geschlossen worden. Dort sind inzwischen 15 Patienten und 18 Mitarbeiter infiziert.

Die Bayerische Krankenhausgesellschaft hat sich mit einem eindringlichen Appell an die Bevölkerung gewandt: „Größtmögliche Kontaktvermeidung ist das Gebot der Stunde“, betonte Geschäftsführer Roland Engehausen gestern. „Wir sehen die Versorgung der Patienten an den Feiertagen ernsthaft in Gefahr, wenn wir es nicht schaffen, schnellstmöglich die Infektionszahlen zu senken.“ Mehr als 210 000 Mitarbeiter sind in Bayerns Kliniken im Einsatz. Sie stünden vor und während der Feiertage „vor einer körperlichen und emotionalen Überforderung“. Die Krankenhausgesellschaft plädiert für einen „wirkungsvollen Lockdown“ – möglichst sofort. In einer Arbeiterunterkunft am Flughafen München ist es zu einem großen Corona-Ausbruch gekommen. 50 Leiharbeiter haben sich infiziert.  lby/ham

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