Füssen – Zwei Bergsteiger aus dem Großraum München mussten die Nacht auf Dienstag auf dem Säuling in den Ammergauer Alpen ausharren, bevor sie von der Bergwacht gerettet werden konnten. Sie waren auf dem Zwölf-Apostel-Grat zwischen Pilgerschrofen und Säuling unterwegs. Wegen der sehr winterlichen Verhältnisse in dieser Höhenlage und der rasch einsetzenden Dunkelheit mussten die beiden ihre Tour kurz vor dem Säuling (2047 Meter) abbrechen. Sie seilten sich durch sehr steiles und felsdurchsetztes Gelände nach Norden ab. Dabei verklemmte sich ein Knoten am Abseilstand – die beiden Männer steckten in der Wand fest.
Mittels Notruf-App verständigten sie die Integrierte Leitstelle Allgäu, die die Bergwacht Füssen alarmierte. Ein Rückruf bei den beiden Männern ergab, dass sie zwar unverletzt waren, aber nicht mehr weiterkamen. Die Rettung gestaltete sich schwierig. Wegen des böigen Windes konnten die Bergretter die zwei Männer nicht mit Rettungswinde und Hubschrauber aus ihrer misslichen Lage befreien. Deshalb entschied der Einsatzleiter, eine Fußmannschaft zur Unglücksstelle zu schicken. Der Einsatz dauerte sieben Stunden lang. Erst gegen 1 Uhr nachts konnten die Männer frierend, aber unversehrt gerettet werden.
Erschwerend kam hinzu, dass wegen der Corona-Pandemie möglichst wenig Rettungskräfte eingesetzt werden sollten. Dennoch waren zwölf Bergretter in verschiedenen Gruppen mit unterschiedlichen Aufgaben im Einsatz – es waren Kräfte nötig, die den Weg ausleuchten, und Helfer, die Material für die Rettung tragen.. mc/mm