Der Simetsberg ist ein 1840 Meter hoher alleinstehender Gipfel unweit des Walchensees im Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Er ist ein ziemlich grüner Berg, der zum Wandern einlädt.
Erwähnt wird er erstmals in einer Urkunde des Klosters Ettal aus dem Jahr 1481. Dort heißt es: „aigne Alben gelegen auff dem Symons perg“. Mit aigne sei gemeint, dass die Alben (Almen) damals dem Kloster Ettal gehörten, erklärt der Münchner Namenforscher Wolf-Armin von Reitzenstein. Nutzen durfte die saftigen Wiesen offenbar ein Almbauer namens Symon. Mit dem Apostel Simon habe der Bergname nichts zu tun, betont Reitzenstein – auch wenn die Almen damals den Benediktinern gehörten.
Wann dieser Herr Symon genau lebte, ist nicht überliefert. Aber schon damals drückte sein Name dem Gelände den Stempel auf – was nicht unüblich ist. Häufig sind es Almbauern, die bayerischen Bergen ihren Namen gegeben haben. „Perg bezeichnet hier auch nicht den Gipfel, sondern die gesamte Almhochfläche“, erläutert Reitzenstein.
Der Name zieht sich durch die Jahrhunderte, wenn auch in sich verändernder Form. „Deß gotzhauß Etal aigne albm genannt Simonsperg“, heißt es in einer Quelle aus dem Jahr 1552. Es folgen Nennungen als Simontzsperg (1568), Simontsberg (1593) und Simetsberg (1668). Bei Simetsberg blieb es dann. Dass aus dem „ont“ und „ontz“ letztlich ein simples „e“ wurde, sei eine übliche Abschwächung unbetonter Nebensilben in der Sprachentwicklung, erklärt Reitzenstein fachmännisch. Im Althochdeutschen seien die Vokale häufig sehr ausgeschrieben worden, im Mittel- und Neuhochdeutschen seien sie dann zu einfachen Vokalen abgeschwächt worden.
„Simet“ hat also keine eigene Bedeutung, sondern ist das, was von Herrn Symon sprachwissenschaftlich übrig geblieben ist.
WOLFGANG HAUSKRECHT