Als ich gestern aufgewacht bin, hatte ich tierischen Hunger – und überlegte, was ich zum Frühstück schnabulieren könnte. Da fiel mir wieder der Lebkuchen ein, den ich kürzlich von Zweibeinern bekommen habe. Ich habe nur ab und zu ein kleines Stück genascht. Doch das Gebäck war längst aufgefuttert. „Was würde ich jetzt für einen Lebkuchen geben!“, quakte ich zu Ente Agnes. „Du willst Pfefferkuchen?“, fragte sie. „Nein, ich habe von Lebkuchen geschnattert. Pfeffer in einem Kuchen – das klingt ja scheußlich.“ Dabei ist die Sache anders: „Pfefferkuchen ist doch nur ein anderes Wort für Lebkuchen“, erklärte mir Agnes. Sie verriet mir auch, dass diese kleinen Küchlein eine lange Geschichte hätten, die bis ins Mittelalter zurückreiche. „Wie Zweibeiner das Gebäck nennen, kommt darauf an, wo sie leben“, quakte sie. Vor allem im ostdeutschen Raum habe man im Mittelalter alle fremdländischen Gewürze unter dem Begriff „Pfeffer“ zusammengefasst – „und da in dem Gebäck viele exotische Gewürze stecken, passt Pfefferkuchen gut“, quakte Agnes. „Zimt, Nelken, Anis, Kardamom, Ingwer und Muskatnuss. Nur Pfeffer steckt nicht darin.“ Wieder knurrte mein Magen – jetzt brauchte ich wirklich schleunigst etwas im Schnabel! Eure Paula