Wenn uns Enten eine Frage auf den Flügelspitzen brennt, gibt es kein Halten mehr – so auch neulich. Meine Entenfreundin Klara hatte gehört, dass Zweibeiner nach dem Aufwachen oft ein Körnchen im Augenwinkel bemerken. Manche sprechen von „Sand in den Augen“. Nur: Wie er dahin kommt, wussten wir nicht. Klara und ich beschlossen daher, Waldkauz Ulrich zu besuchen – obwohl es noch früh am Tag war. „Was wollt ihr hier?“, krächzte der Kauz, nachdem wir ihn aus dem Schlaf gerissen hatten. Klara stellte sofort ihre Frage. „Stimmt es, dass der Sandmann Zweibeinern Sand in die Augen streut?“, fügte sie hinzu. „Dafür habt ihr mich aus dem Schlaf geholt?“, kauzte Ulrich. „Jedes Küken weiß, dass es den Sandmann nur in Geschichten gibt.“ Dann verriet er uns, dass das die gelben Körnchen im Augenwinkel kein Sand sind, sondern eingetrocknete Tränen. Nachts, wenn die Augen geschlossen sind und weniger Tränenflüssigkeit gebildet wird, können Staub und Schmutz nicht einfach aus den Augen heraus gespült werden. Der Schmutz sammelt sich zusammen mit enthaltenem Salz, Eiweiß und Fett im Augenwinkel an. Über Nacht trocknet das Wasser darin. So bleibt nur ein Körnchen zurück. Das wird also nicht vom Sandmann hinein gestreut. Eure Paula