„Schlachtstau“ sorgt Schweinezüchter

von Redaktion

Bauernpräsident fordert Sonderregel für Saison-Arbeitskräfte

München – Die Corona-Pandemie macht den Schweinehaltern schwer zu schaffen. Tiefstpreise beim Fleisch und eingeschränkte Kapazitäten in Schlachthöfen brächten viele Bauern an ihre Grenzen, sagte der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Walter Heidl. „Bei den Schlachtschweinen haben wir eine Bugwelle, die wir schon seit Wochen vor uns herschieben.“ Fast eine Million Tiere bundesweit seien bereits für die Schlachtung vorgesehen – die Zahl steige weiter. Nach den Feiertagen fürchtet Heidl, der selbst Ferkel und Schweine auf seinem Hof aufzieht, eine Verschärfung der Lage.

Wenn Helfer auf den Schlachthöfen, die vielfach aus Polen und Rumänien kämen, überhaupt nach Deutschland zurück könnten, müssten sie zuerst in Quarantäne. Für sie müsse die Möglichkeit geschafft werden, die Arbeitszeit übergangsweise auszuweiten, ohne dabei Arbeits- und Gesundheitsschutz zu gefährden. So könne in kleinen Teams und in mehr Schichten gearbeitet werden – und auch an Sonn- und Feiertagen. „Wir Bauern sind auf eine funktionierende Schlacht- und Zerlegewirtschaft angewiesen.“

Schon jetzt suchten viele Bauern händeringend Lösungen. „Landwirte mussten zum Teil schon provisorische Lösungen finden, etwa dass Schweine in Maschinenhallen untergebracht werden. Jetzt im Winter geht das wegen der niedrigen Temperaturen nicht mehr“, sagte Heidl. Die Boxen für Ferkel seien auf Tiere mit etwa 30 Kilo ausgelegt, inzwischen sei manches Ferkel aber 50 Kilo schwer. Und: „Die Tiere müssen weitergefüttert werden.“ Das verursache zusätzliche Kosten.  lby

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