Garmisch-Partenkirchen – Sie ist eine der berühmtesten Rennstrecken im Alpinen Skisport – und bleibt bis Anfang Januar gesperrt. Gestern hat der Markt Garmisch-Partenkirchen die Kandahar, die Weltcup-Strecke am Kreuzeck, per Verordnung bis einschließlich 10. Januar vom Start am Kreuzjoch bis zum Abschnitt Bödele für alle Wintersportler gesperrt. Zuvor hatten die Pistenarbeiter den Präparierungsbetrieb gestoppt, weil zu viele Tourengeher während des Präparierens auf der Piste unterwegs waren.
Dabei spielten sich einige gefährliche Szenen ab. Offenbar duckten sich mehrere Wintersportler unter den Seilen der Pistenraupen durch, andere ließen sich gar an den Seilen hochziehen. „Die Leute halten sich nicht an die Absperrungen“, sagt Verena Altenhofen, die Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn AG. „Zum Glück ist dabei bisher nichts passiert.“ Das Bergbahnunternehmen hat nur begrenzt Handhabe und könne lediglich Warnschilder mit Hinweisen aufstellen, so Altenhofen weiter.
„Es ist traurig, dass man so etwas machen muss“, sagt Bürgermeisterin Elisabeth Koch. Die Piste sei verstärkt präpariert worden, um dem Deutschen Skiverband zu ermöglichen, vom 2. bis 10. Januar mit seinen Abfahrern zu trainieren. Die Gemeinde hat eine entsprechende Vereinbarung mit dem DSV, die sie einzuhalten gedenkt. Die Leistungssportler dürfen also auf der Kandahar trainieren.
Deshalb hätten Mitarbeiter der Bayerischen Zugspitzbahn die Piste abschnittsweise gesperrt und präpariert. „Dazu haben wir LED-Schilder mit Laufschrift, die man nicht übersehen kann“, sagt Verena Altenhofen. Nur: „Die interessieren niemanden, werden ignoriert“, so Bürgermeisterin Koch. Wer trotz der Verordnung in den kommenden Tagen auf der Kandahar unterwegs ist, müsse mit einem Bußgeld rechnen.
Der Landkreis Miesbach spürt ebenfalls noch keine Entlastung beim Ausflugstourismus. Und sieht sich in seiner Einschätzung bestätigt, dass die Massen an Ausflüglern problematisch sind: Am Dienstagnachmittag sind innerhalb einer Stunde gleich vier Schlittenfahrer mit Knöchelbrüchen ins Krankenhaus Agatharied eingeliefert worden, meldet das Landratsamt. CHRISTIAN FELLNER