Laubholzbockkäfer erfolgreich ausgerottet

von Redaktion

VON CLAUDIA SCHURI

Feldkirchen/Murnau/Kelheim – Er gilt als einer der gefährlichsten Laubholzschädlinge der Welt: Der Asiatische Laubholzbockkäfer befällt gesunde Laubgehölze und bringt sie zum Absterben. „Ahorn, Weiden und Kastanien stehen zum Beispiel auf dem Speisezettel ganz oben“, erklärt Sabine Weindl von der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).

Doch es gibt gute Nachrichten: In mehreren bayerischen Befallsgebieten gilt der Käfer als ausgerottet. Zum Jahresbeginn wurden die Quarantänezonen in Feldkirchen (Kreis München), Murnau (Kreis Garmisch-Partenkirchen) und Kelheim aufgehoben. „Voraussetzung dafür sind mindestens vier befallsfreie Jahre“, sagt Weindl.

Die Quarantänezone in Feldkirchen war mit 3128 Hektar, darunter 74 Hektar Waldflächen, die größte in Bayern. Bei 114 Grundstückseigentümern mussten Bäume und Gehölze gefällt werden. Die letzten Larvenfunde gab es 2016 an mehreren Ahornbäumen in Riem. In Murnau wurde der Käfer zum ersten Mal 2016 an rund 20 Bäumen am alten Volksfestplatz festgestellt, daraufhin folgten weitere Funde. Die Quarantäne galt für das gesamte Stadtgebiet von Murnau und die Gemeinde Seehausen.

Weitere Quarantänezonen in Neukirchen (Kreis Passau) und Neubiberg (Kreis München) konnten bereits zum Jahresende 2015 beziehungsweise 2019 aufgelöst werden. Damit gibt es in Bayern nur noch zwei verbleibende Befallsgebiete: In Ziemetshau-sen-Schönebach im Kreis Günzburg war der letzte Käferfund 2018. Die Quarantäne gilt also bis mindestens Ende 2022.

Auch in Miesbach treibt der Käfer sein Unwesen. Dort wurde der Befall erstmals im August 2019 festgestellt. Bei den Fällungen, die im vergangenen März starteten, wurden 40 lebende Käfer, 130 Larven und rund 400 Eiablagestellen entdeckt. „Das alles wäre ein großes Potenzial für die weitere Verbreitung“, sagt Weindl. Deshalb laufen gerade weitere Untersuchungen. „Bis März sind Baumkletterer unterwegs und suchen nach weiteren Befallsmerkmalen.“ Außerdem werden zum Beispiel Spürhunde und Lockstoffffallen eingesetzt.

Auch Bürger sollten die Augen offen halten, ob sie den Asiatischen Laubholzbockkäfer irgendwo entdecken. Er ist 25 bis 40 Millimeter groß und hat lange, schwarz-weiß gestreifte Fühler. Auffällig ist die schwarze Färbung der Flügeldecken mit unregelmäßigen weißen Flecken. Wer einen Verdacht hat, sollteihn beim LfL unter 0 81 61/71 57 30 oder ALB@LfL.bayern.de melden. Hilfreich ist dabei, ein Foto von dem Käfer zu machen und ihn wenn möglich in einem Schraubglas einzufangen.

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