München – Glattes Eis und rutschiger Schnee auf den Straßen haben in Bayern für zahlreiche Unfälle gesorgt. Autos und Lastwagen prallten laut Polizei gegen Leitplanken, schlitterten in Gartenzäune, stießen gegen Verkehrsschilder und landeten in Straßengräben.
Von einem „immensen Chaos“ berichtete die Polizei Kaufbeuren am Mittwoch aus Schwaben. Hier waren am Dienstag so viele Wagen auf einer Steigung im Schnee stecken geblieben, dass die Straße komplett gesperrt wurde.
In Niederbayern gab es laut Polizei am Dienstag „rund 110 witterungsbedingte Einsätze“. Fahrzeuge seien von der Straße abgekommen oder hätten es nicht den Berg hinauf geschafft. Bei einem der Unfälle sei ein Mensch schwer verletzt worden. Schwerste Verletzungen erlitt am Dienstagabend eine 20-Jährige im oberpfälzischen Kastl (Landkreis Amberg-Sulzbach). Sie stieß auf der glatten Bundesstraße 299 mit ihrem Auto frontal mit dem Wagen eines 20-Jährigen zusammen. Er wurde leicht verletzt.
Die meisten Unfälle im Freistaat gingen jedoch glimpflich aus. Glück im Unglück hatte eine 38-Jährige im Landkreis Schwandorf in der Oberpfalz. Sie musste am Mittwochmorgen vor einem Schneehaufen auf der Straße stark abbremsen und überschlug sich mit ihrem Wagen eine Böschung hinunter, blieb aber unverletzt.
Auf den Autobahnen stellten sich einige Lastwagen quer, so etwa in der Nacht auf Mittwoch auf der A8 Richtung Stuttgart zwischen Dasing und Adelzhausen. Ein Tanklaster war hier in die Leitplanken gerutscht, ein Teil seiner 600 Liter Diesel lief aus. Der 40-Tonner blockierte bis zum frühen Morgen zwei Fahrbahnspuren. In Oberbayern registrierte das Polizeipräsidium in Rosenheim von 20 Uhr bis zum Mittwochmorgen drei Unfälle mit Personenschaden und sechs mit Sachschaden. Bei Schneizlreuth musste das „Kleine Deutsche Eck“ auf der B21 nach einem Unfall mit mehreren Lastwagen zeitweise gesperrt werden. Und auf der Autobahn 94 bei Dorfen krachte ein BMW-Fahrer mit Sommerreifen in die Mittelleitplanke. Als ein Kleintransporter auf den Unfallwagen auffuhr, brach sich der Beifahrer des BMWs mehrere Knochen.
Am Donnerstag könnte es vor allem im Südwesten des Freistaats wieder schneien, vom Oberallgäu bis ins Werdenfelser Land. Vor allem in Lagen oberhalb von 800 Metern könnten in der Nacht 15 bis 30 Zentimeter Neuschnee fallen, hieß es beim Deutschen Wetterdienst. lby