Die Tücken des neuen Impfportals

von Redaktion

VON KATRIN WOITSCH

München – 171 785 Menschen in Bayern sind bereits gegen Corona geimpft (Stand gestern morgen). Und mehr als dreimal so viele haben sich in dem neuen Impfportal www.impfzentren.bayern bereits registriert und warten auf einen Impftermin. Doch viele sind bei der Anmeldung auf Probleme gestoßen.

Eines der häufigsten war die Angabe der Mail-Adresse. Jede E-Mail-Adresse kann nur ein einziges Mal verwendet werden. Für Ehepaare, die eine gemeinsame Mail-Adresse benutzen, oder Angehörige, die Senioren ohne Adresse anmelden möchten, ist das ein Problem. Die Registrierung einer zweiten Person mit derselben Mail-Adresse ist nicht möglich. Das hat einen Grund, erklärt Marcus da Gloria Martins, Sprecher des Gesundheitsministeriums: nämlich Datensicherheit. „Die E-Mail-Adresse ist das individualisierende Element, das einen Datensatz mit einer Person verknüpft“, erklärt er. Eine Adresse für mehrere Datensätze würde spätestens bei der Benachrichtigung für Chaos sorgen. „Es ist uns bewusst, dass das die Registrierung für einige schwieriger macht“, sagt da Gloria Martins. Die Datensicherheit habe aber Priorität. Und er betont: „Dadurch wird niemand von der Terminvergabe ausgeschlossen.“ Sie ist ist noch über zwei weitere Wege möglich: die bundesweite Nummer 116 117 – oder über regionale Impfhotlines, die die Landkreise bekannt geben.

Obligatorisch für das Portal ist eine Handynummer. Auch das ist für einige Senioren ein Problem. „Handynummern können mehrfach verwendet werden“, erklärt da Gloria Martins. Senioren können beispielsweise die Nummer ihrer Kinder angeben. „Die Handynummer ist nötig, weil das System elektronisch Updates zu Impfterminen als SMS und E-Mail versendet“, erklärt da Gloria Martins.

Bei einigen Nutzern trat das Problem auf, dass der Bestätigungs-Link mit großer Zeitverzögerung ankam – bei einigen mitten in der Nacht. Er muss aber innerhalb von 30 Minuten angeklickt werden, um die Registrierung abzuschließen. Dieses Problem sei nur sehr vereinzelt aufgetreten, erklärt da Gloria Martins. In so einem Fall müssen sich Nutzer noch mal anmelden und auf „Passwort vergessen“ klicken. Dann bekommen sie einen neuen Link.

Er rät aktuell erst Menschen der ersten beiden Priorisierungsgruppen zu der Registrierung. Das sind unter anderem Senioren, Ärzte, Pflegekräfte, Menschen mit Behinderung oder schweren chronischen Erkrankungen (einen Überblick über alle drei Priorisierungsgruppen gibt es auf der Internetseite der Krankenkasse Barmer: www.barmer.de/coronaimpfung). Menschen, die zu keiner der drei Gruppen gehören, hätten keinen zeitlichen Vorteil, wenn sie sich jetzt schon anmelden, sagt da Gloria Martins. Nach welchen Algorithmen die Termine für sie vergeben werden, sei jetzt noch unklar. Alle persönlichen Angaben werden in den Impfzentren noch einmal überprüft. Sollte sich dabei herausstellen, dass jemand bewusst falsche Angaben gemacht hat, wird er ohne Impfung nach Hause geschickt, erklärt da Gloria Martins.

Haushalte können sich (zumindest aktuell) keine gemeinsamen Impftermine geben lassen. Das wäre schon wegen der unterschiedlichen Priorisierungsgrade meist nicht möglich, erklärt er. Jeder Angemeldete werde aber mindestens zwei Termine angeboten bekommen, aus denen er wählen kann.

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