München – Im Kampfmodus raus aus dem Dauertief: Der Münchner Landtagsabgeordnete Florian von Brunn (51) und die gebürtige Starnbergerin Ronja Endres (34) wollen gemeinsam an die Spitze der Bayern-SPD. Die Partei brauche „Führung, Optimismus und Begeisterung“, sagte Endres gestern bei der offiziellen Ankündigung der Kandidatur. Sie habe es satt, ständig vom Niedergang der SPD zu lesen. Von Brunn ergänzte: „Wir werden über Kampf wieder ins Spiel kommen.“
Damit stehen nun zwei Bewerber-Teams zur Wahl. Ende 2020 hatte schon der Oberpfälzer Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch seine Kandidatur erklärt und Ramona Greiner aus Oberfranken als Generalsekretärin nominiert. Für Begeisterungsstürme sorgte das nicht. Als Generalsekretär unter Noch-Parteichefin Natascha Kohnen habe Grötsch den Niedergang mitzuverantworten, meinen viele. Im aktuellen Bayerntrend kommt die SPD auf nur sieben Prozent. „Das ist frustrierend“, sagte von Brunn. „Ronja und ich stehen für eine Trendumkehr.“ Es gelte vor allem, die „öffentliche Präsenz der SPD zu verbessern“ und mit guten Vorschlägen aufzufallen, statt immer nur mit „Oppositionskritik von der Seitenlinie“ – eine klare Abkehr vom oft allzu unauffälligen Kohnen-Kurs. Thematisch setzt von Brunn auf die Verbindung von Umwelt- und Industriepolitik. Auch Bildung müsse wieder zum „Topthema“ der SPD werden.
Endres ist landespolitisch kaum bekannt. Die Wahl-Regensburgerin arbeitet beim Bund Naturschutz und führt die Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) in der Bayern-SPD. Sie will sich für Klimaschutz und „für Arbeitnehmer*innen einsetzen“. Auch die Vernetzung der Partei zu Gewerkschaften und Verbänden müsse wieder besser werden. M. MÄCKLER