Sauerlach – Die Feuerwehr traf in den frühen Morgenstunden am Freitag vor dem Alten Rathaus in Sauerlach (Kreis München) ein. Ein Teil der Dachgeschosswohnung stand bereits in Flammen. Die Einsatzkräfte konnten zwar verhindern, dass sich die Flammen weiter ausbreiteten – doch für einen 83-Jährigen kam die Hilfe zu spät.
Die Feuerwehrler konnten den Bewohner der Dachgeschosswohnung zunächst wegen der starken Rauchentwicklung nicht finden. Sie durchsuchten einen Teil der Wohnung, mussten sie dann aber verlassen, die Gefahr war zu groß. Erst am späten Vormittag wurde der Mann gefunden, er lag tot in der Wohnung.
Während die Einsatzkräfte gegen die Flammen kämpften, konnten sie einige wichtige Akten aus dem Standesamt in Sicherheit bringen. Es befindet sich im Erdgeschoss des Gebäudes. Außerdem verhinderten sie, dass sich der Brand auf das direkt angrenzende neue Rathaus ausbreitete. Der Einsatz war noch lange nicht beendet, als das Feuer gelöscht war. Das Technische Hilfswerk musste anrücken, um das Gebäude abzustützen. Teile der Geschossdecke unter der Brandwohnung waren eingestürzt. Über dem beschädigten Dachstuhl errichteten sie ein Notdach. Insgesamt waren rund 130 Einsatzkräfte vor Ort.
Noch ist völlig unklar, wie es zu dem Feuer gekommen war. Auch die Schadenshöhe muss erst noch ermittelt werden. Damit wurden Brandfahnder der Kripo München beauftragt. Auch die Identität des Toten ist noch nicht zweifelsfrei geklärt, die Leiche ist bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Es spreche aber viel dafür, dass es sich um den 83-jährigen Bewohner handelt, sagte ein Sprecher der Polizei. Ein DNA-Gutachten soll Gewissheit bringen. Der alleinstehende Mann wohnte seit 60 Jahren in dem Gebäude. Er war der Einzige, der sich zum Zeitpunkt des Brandes im Alten Rathaus aufgehalten hatte.
Das wunderschöne bestandsgeschützte Gebäude ist durch die Flammen schwer beschädigt worden. Das Alte Rathaus sei „das Schmuckstück von Sauerlach“ gewesen, sagte Bürgermeisterin Barbara Bogner bedrückt. VON MAX WOCHINGER