Hilpoltstein – Die erste öffentliche Wahl zu Deutschlands „Vogel des Jahres“ geht in die heiße Phase. Sie startet heute, teilten der Naturschutzbund Deutschland (Berlin/Nabu) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (Hilpoltstein/LBV) mit, die das Projekt organisiert haben. Im Rennen sind noch diese zehn Vogelarten: Stadttaube, Rotkehlchen, Amsel, Feldlerche, Goldregenpfeifer, Blaumeise, Eisvogel, Haussperling, Kiebitz und Rauchschwalbe.
Fast 130 000 Vogelfreunde hatten laut Nabu in der ersten Phase aus 307 heimischen Brutvogelarten und den wichtigsten Gastvögeln ihre Favoriten ausgewählt. Letztere sind Zugvögel, die Deutschland durchfliegen oder hier überwintern, aber nicht hier brüten. Die zehn übrigen Arten wurden in der dargestellten Reihenfolge am häufigsten genannt. Dass die Stadttaube an der Spitze der Liste landete, hat die Naturschützer doch überrascht.
Sie polarisiert wie kaum ein anderer Vogel. Während manche die Taube als „Ratte der Lüfte“ verachten, füttern andere sie. Normalerweise stehen die „Vögel des Jahres“ stellvertretend für ein Naturschutzthema. Und wofür könnte die Stadttaube stehen? „Ich möchte zwar nicht ausschließen, dass hier Spaßvögel die Jahresvogelaktion gekapert haben“, sagt Wolfgang Fiedler, Präsident der Deutschen Ornithologen-Gesellschaft. Trotzdem könne er der Stadttaube interessante Aspekte abgewinnen.
Die Art, die bis zum 19. März die meisten Stimmen erhält, wird zum „Vogel des Jahres 2021“ gekürt. Die Seite www.vogeldesjahres.de wird heute freigeschaltet. Mitmachen können auch Menschen, die bei der Vorwahl nicht dabei waren. Der „Vogel des Jahres“ wird seit 1971 von Vertretern von Nabu und LBV gewählt. Zum 50. Jubiläum ist die Aktion nun erstmals öffentlich. lby