Bayreuth – Bayernweit gibt es mittlerweile 20 bestätigte Fälle, die mit der Corona-Mutation aus Großbritannien infiziert sind. Elf davon wurden am Klinikum Bayreuth nachgewiesen. Eingesandt worden waren dort 30 Proben, das Screening ergab bei elf den Nachweis für die britische Variante, zwei weitere Proben sind noch nicht abschließend zugeordnet.
Derzeit sind am Klinikum 99 der 3300 Mitarbeiter positiv auf Corona getestet worden. Bei der Reihentestung von mehr als 2800 Mitarbeitern am vergangenen Wochenende wurden 18 positive Fälle ermittelt. „Sie sind alle in Quarantäne“, teilte ein Sprecher mit.
Die Situation am Klinikum spitzt sich weiter zu. Gestern wurden dort 80 Covid-19-Patienten behandelt, elf davon lagen auf der Intensivstation. Die Lage sei angespannt, aber unter Kontrolle, teilte ein Sprecher des Klinikums gestern mit.
Die Schutzvorkehrungen wurden gestern noch einmal deutlich verschärft. Ab sofort gilt ein Aufnahmestopp für Patienten mit planbaren Eingriffen und Behandlungen. Nur zwingende Notfälle werden noch eingeliefert. Patienten werden erst dann entlassen, wenn im Abstand von 48 Stunden zwei Corona-Tests negativ waren. Für alle Mitarbeiter gilt eine Pendelquarantäne. Sie dürfen ihre Wohnung nur noch für die Arbeit am Klinikum verlassen und dürfen keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen. Das gilt, solange die Aufklärung des Corona-Ausbruchs läuft. Die Reihentestungen laufen weiter.
„Das mutierte Virus ist da“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) gestern nach der Kabinettssitzung. Die Mutation in Kombination mit einer überstürzten Lockerung der Maßnahmen wäre toxisch, betonte er. Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) berichtete, dass in Bayern hohes Augenmerk auf Virus-Mutationen aller Art gelegt werde. „Alle Screeningprozesse werden danach gesteuert.“
Die 7-Tage-Inzidenz liegt für den Freistaat inzwischen bei 104, für Oberbayern bei 90,47. Noch fünf bayerische Landkreise haben eine Inzidenz von mehr als 200.
KATRIN WOITSCH