Mittenwald – Der Frust? Gigantisch. „Die Verhältnismäßigkeiten stimmen nicht mehr“, beklagt Heini Waldhör, ein leidenschaftlicher Maschkera aus Partenkirchen. Seit Monaten wird der Landkreis Garmisch-Partenkirchen von unzähligen Tagesausflüglern erstürmt. Teils drängen sie sich eng an eng auf Skipisten und Wanderwegen. „Aber zwei Maschkera, die eine Stunde mit Abstand durch den Ort laufen, werden unter Strafe gestellt“, schimpft Waldhör.
Seit kurz nach Heilig-Drei-König waren in Partenkirchen und Mittenwald traditionell Maschkera unterwegs – vor der Ausgangssperre, mit Abstand und in Mini-Gruppen zu zweit oder zu dritt. Doch damit ist jetzt Schluss. Ein anonymes Schreiben ist im Mittenwalder Rathaus eingegangen. Warum die Polizei nichts unternehme?, fragte der Verfasser. Zudem ist auch die Polizei auf das Treiben aufmerksam geworden. Nach einer Krisensitzung mit Landratsamt, Gemeinde und Gesetzeshütern steht nun fest: Die Infektionsschutzmaßnahmen machen auch beim Brauchtum keine Ausnahme. Nur aus triftigem Grund darf bekanntlich zurzeit das Haus verlassen werden. Maschkeragehen zählt – anders als Sport – nicht dazu. Wer ab sofort dennoch los marschiert, riskiert eine Strafe in Höhe von 250 Euro. joho