Rückkehr-Fahrplan für Grund-, Mittel- und Realschüler

von Redaktion

Ab 15. Februar sollen weitere Schüler Präsenzunterricht haben – wenn Infektionszahlen sinken

München – Ab Montag gehen die ersten Schüler, unter anderem die Abiturienten, wieder in die Schule. Es ist ein Wechselunterricht geplant (wir berichteten). Doch Kultusminister Michael Piazolo (FW) reicht das nicht: Sollten sich die Infektionszahlen weiter nach unten entwickeln, sollen ab dem 15. Februar weitere Schüler in den Präsenzunterricht zurückkehren – sofern es „das Infektionsgeschehen zulässt“.

Das müssten zuerst die Grundschüler der Klassen 1 bis 4 sein, ferner die Abschlussklassen an den Mittel- und Realschulen, sagte Piazolo gestern in München. Wenn es nach ihm gehe, wolle er „möglichst viele“ Schüler zurückholen. „Aber wir müssen schauen: geht da mehr oder geht da weniger.“ Vor der Entscheidung soll es Ende nächster oder Anfang übernächster Woche einen Schulgipfel geben: Ministerpräsident Markus Söder und Piazolo wollen von Lehrer-, Eltern- und Schüler-Vertretern wissen, welche Schulöffnungen sie favorisieren würden.

Piazolo lobte die Lehrer für den Distanzunterricht, wie er derzeit an den Schulen stattfinde. „Er hat sich deutlich verbessert im Vergleich zum April.“

Aber immer noch gebe es deutliche Unterschiede zwischen den Schulen. Er wisse auch, dass es viele Schulen gebe, die keinen ausreichenden Wlan-Anschluss hätten. Da sei Streamen aus dem Unterricht schwer. Nicht zuletzt aus diesem Grund hält Piazolo den Wechselunterricht für „die herausforderndste Form“. Ein Lehrer könne nur selten eine halbe Klasse im Klassenraum unterrichten und die andere Hälfte am Computer daheim im Blick behalten. Trotzdem soll auf diese Weise mit dem Unterricht gestartet werden. Die Schüler bräuchten soziale Kontakte. „Wir sind im Notstand“, sagte Piazolo. Inzidenzwerte, ab wann welche Schulöffnungen möglich sein würden, nannte Piazolo nicht. Eine solche Ausrichtung nach Werten hatte der Grünen-Schulexperte Max Deisenhofer gefordert.

Im Landtag wurde gestern über ein Antragspaket der Grünen diskutiert, das Deisenhofer erarbeitet hatte. Unter anderem wurde gefordert, „Lernen mit und über digitale Medien in die Ausbildung aller Lehrämter zu integrieren“. FDP und AfD unterstützten das. Doch die Regierungsmehrheit aus CSU und FW lehnte ab.  dw

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