Früher hieß er Wernerspitz

von Redaktion

Der Wörner ist nach einem Mittenwalder Bauern benannt

Der Wörner im nördlichen Karwendel im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist einer der vielen Grenzgipfel zum österreichischen Tirol. 2474 Meter ist er hoch. Sein Name ist recht einfach zu erklären – und hat einem bekannten deutschen Politiker einen Tagesausflug beschert.

Der erste Beleg bringt eigentlich schon die Erklärung. In den Jahren 1801 bis 1806 ließ die französische Armee mit Unterstützung des Münchner Offiziers Adrian von Riedl, der auch Topograf und Kartograf war, eine bayernweite Karte anlegen. „Es war die Zeit, in der Bayern eng mit Napoleon verbunden war“, sagt der Münchner Namenforscher Wolf-Armin von Reitzenstein. Bekanntlich ließ Napoleon ganz Bayern vermessen, weil gutes Kartenmaterial auch im Krieg wichtige Vorteile bringt. In der Karte sind Bergnamen verzeichnet – auch der Wörner als „Wernerspitz“. „Das Almgebiet unterhalb des Gipfels hat einem gewissen Werner gehört – einem Mittenwalder Bauern. Da wurde der Berg darüber eben Wernerspitz genannt“, sagt Reitzenstein.

Der Name Werner gehe auf den germanischen Namen Werinher oder Werinhar zurück. In weiteren Quellen wird der Berg als Werner (1820), Wörner-Spitz (1829) und schließlich Wörner (1836) aufgeführt. Der Bergsteiger Hermann von Barth schreibt 1874 vom „Oestlichen und Westlichen Wörner“ und merkt an: „Der Name Wörner ist bayerisch. Tirolerseits heißen die beiden Spitzen Hochkarspitz und Großkarspitz.“ Dass Grenzberge auf Tiroler Seite anders heißen, ist nicht ungewöhnlich. Dort hatten die Berge eben oft eine andere Geschichte. Am 9. Juli 1985 kam ein Namensvetter nach Mittenwald zu Besuch – der damalige Verteidigungsminister Manfred Wörner. Die Mittenwalder Gebirgsjäger zauderten nicht lange „und haben Manfred Wörner auf den Berg hinaufgeschleppt“, erzählt Reitzenstein. Sein Glück: „Der Berg ist nicht schwierig. Das hat ihm ganz gut gefallen. Er hat es unbeschadet überstanden.“ WOLFGANG HAUSKRECHT

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