Faschings-Gaudi außer Kontrolle

von Redaktion

Hohenfurch – Was als Gute-Laune-Faschings-Idee am Sonntag in Hohenfurch im Landkreis Weilheim-Schongau geplant war, ist außer Kontrolle geraten. Anstelle eines Spaziergangs von maskierten Narren mit Abstand bildete sich ein Faschingszug in Kleinformat mit zwei Prinzenwagen, mit Fußgruppen, mit ausgeschenktem Alkohol und kleinen versammelten Narrengruppen. Jetzt ermittelt die Polizei.

Hohenfurchs Faschings-Präsident Johannes Linder zeigt sich zerknirscht. Er hatte zu dem maskierten Spaziergang mit Maske und Abstand aufgerufen, um etwas Farbe ins Dorf zu bringen – coronakonform. „Wenn ich gewusst hätte, dass es solche Ausmaße annehmen würde“, zeigte er sich am Tag nach dem Treiben reuig. Denn aus dem geplanten Spaziergang von maskierten Familien entwickelte sich ein kleiner Gaudiwurm – was in Pandemiezeiten streng verboten ist. Mit von der Partie waren sogar die Prinzenwagen aus Hohenfurch und dem befreundeten Schwabsoien. Laut Linder sollte der Hohenfurcher Faschingswagen eine Überraschung sein und lediglich ein bisschen das Dorf beschallen. Dass noch ein zweiter Wagen aus Schwabsoien kam, habe er erst am Sonntag erfahren und geraten, dass die Wagen auf getrennten Routen fahren. „Das ist leider nicht so umgesetzt worden.“ Die Polizei indes hat Informationen, dass es sich um eine geplante Veranstaltung gehandelt habe. Wenn ein Verantwortlicher ermittelt wird, droht ein Bußgeld in vierstelliger Höhe.

Nicht nur in Hohenfurch, auch im schwäbischen Schwangau schlugen rund 100 Narren über die Stränge. Als die Polizei anrückte, ergriffen die Teilnehmer die Flucht. Dem Organisator droht ein Bußgeld von bis zu 5000 Euro.  chpe/bas/lby

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