Wir Enten watscheln den Zweibeinern beim Spazierengehen gerne nach. Weil hin und wieder eine Leckerei für uns abfällt, aber auch, weil wir die Menschen gern belauschen. Sie denken ja, wir würden sie nicht verstehen – wenn die wüssten! Ahnungslos waren auch die Zweibeiner, denen wir neulich lauschten. „Ich habe ein neues Leibgericht“, sagte ein Zweibeiner zu einem anderen. „Welches denn?“, fragte der Zweite. „Spätzle mit Apfelmus und Zimt und Zucker“, entgegnete der Erste. „Bäh, was Essen betrifft, bist du ein komischer Kauz!“ Das hatte Waldkauz Ulrich gehört. Lautlos flog er zu uns Enten. „Der einzige Kauz hier bin ja wohl ich“, krächzte er. „Warum nennt ein Zweibeiner einen anderen Kauz?“, fragte Ente Klara. „Das sind doch keine Vögel.“ Ich lachte. „Stimmt, das muss eine Redewendung sein“, schnatterte ich. „So ist es. Wir Eulen kommen dabei aber nicht gut weg“, krächzte Ulrich. Schon vor rund 500 Jahren haben Zweibeiner einen seltsamen Menschen und Sonderling Kauz genannt. „Nur, weil wir Eulen uns anders als andere Vögel verhalten und nachts jagen. Auch vor unserem Ruf hatten die Leute Angst“, krächzte Ulrich. „Zum Glück wissen wir, dass du ein netter und kein komischer Kauz bist“, quakte ich. Eure Paula