„Größte Sorge“

von Redaktion

Reaktionen auf Gedenkstätten-Personalie

Dachau – Die Lagergemeinschaft Dachau, die die ehemaligen KZ-Häftlinge und ihre Angehörigen vertritt, betrachtet die jüngsten Personalquerelen „mit großer Sorge“. Vertrauen der Mitarbeiter untereinander sei „von allergrößter Bedeutung“, schreibt der Vorstand, dem der ehemalige Häftling Ernst Grube als Präsident angehört. Konflikte müssten so ausgetragen werden, dass „der Sensibilität des Ortes“ Rechnung getragen werde. Der jüngste Konflikt entzündet sich wie berichtet an der geplanten Beförderung der Büroleiterin des Direktors der Gedenkstätten-Stiftung, Karl Freller. Diese soll die pädagogische Leitung der Gedenkstätte übernehmen – am üblichen Bewerbungsverfahren vorbei. dienstbeginn wäre der 1. April. Ob Freller damit durch kommt, ist offen. Er sagte unserer Zeitung, nächste Woche werde es eine juristische Prüfung geben. „Stellt sich dann heraus, dass es keine Umsetzung im juristischen Sinne ist, sondern eine Versetzung, dann müssen wir noch mal reden.“

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Gabriele Triebel forderte Freller auf, zum regulären Bewerbungsverfahren zurückzukehren. Die Gedenkstätte sei „kein Spielplatz für CSU-Politiker, die ihre Entscheidungen nach Gutsherrenart treffen“. Auf ihre Anfrage teilte das Kultusministerium mit, es stehe „im Dialog“ mit allen Beteiligten, die Sache zu klären.  dw

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