Garmisch-Partenkirchen – Die Seilbahnbranche muss mit deutlich weniger finanzieller Unterstützung rechnen als gehofft. Das Bundeswirtschaftsministerium hat Sonderregelungen bei den Hilfsmaßnahmen für die deutsche Seilbahnbranche abgelehnt.
Der Verband Deutscher Seilbahnen hatte eine andere Berechnung der November- und Dezemberhilfen angefragt, da es im Winter 2019/2020 kaum Schnee gab und die Einahmeverluste in diesem schneereichen Winter deshalb nicht mit dem Vorjahr vergleichbar seien. Sie hatten einen Durchschnittswert aus drei Jahren angeregt. Das jedoch hat das Ministerium abgelehnt. Für Bahnen, die wie die Bayerische Zugspitzbahn (BZB) in öffentlicher Hand sind, fallen auch die Überbrückungshilfen weg. Außer einer einmaligen Abschlagszahlung von rund 50 000 Euro habe die BZB keinerlei Staatshilfen erhalten, berichtete der Vorstand Matthias Stauch, der auch Präsident des Deutschen Seilbahnverbandes ist. Die Zugspitzbahn konnte im Geschäftsjahr 2020 noch ein positives Ergebnis erzielen, berichtet er. „Jetzt müssen wir auf die Gewinnrücklagen der letzten Jahre zurückgreifen.“
Stauch sorgt sich um die gesamte Branche. „Es geht nicht nur um die Seilbahnunternehmen, sondern um viele Arbeitsplätze und Existenzen.“ Immer wieder hebe die Staatsregierung großzügige und unbürokratische finanzielle Unterstützung für die betroffenen Unternehmen hervor, sagt Stauch. „In der Praxis greifen diese Hilfen aber nicht.“ kwo