Ein königlicher Gipfel

von Redaktion

Der Tegelberg hat schon die Wittelsbacher fasziniert

Wer mit der Tegelbergbahn, die 1966 gebaut wurde, auf den Tegelberg in den Ammergauer Alpen bei Schwangau im südlichen Landkreis Ostallgäu fährt, hat einen einzigartigen Blick auf Schloss Neuschwanstein. Den Berg wussten auch Königin Marie von Bayern und Max II. zu schätzen, weil er nicht so schwer zu besteigen ist.

Für damalige Verhältnisse war es ungewöhnlich, dass Königsfamilien – besonders aber Frauen – den Berg bestiegen hatten. Doch Königin Marie von Bayern war eine leidenschaftliche Bergsteigerin. Sie ließ sich extra enge Kleidung zum Wandern anfertigen. Doch nicht nur den Tegelberg bestieg Marie von Bayern. Sie war in allen Teilen der Ammergauer Alpen unterwegs.

Der Tegelberg wurde erstmals im Jahr 1330 als Tegerperch erwähnt, wie Namenforscher Wolf-Armin Freiherr von Reitzenstein erklärt. Über den Beleg freut sich Reitzenstein sehr, „sonst hätte man den Namen immer falsch erklärt“. Denn frühere Forschungen seien von einem Personennamen „Tegel“ ausgegangen. Doch der erste Beleg weist eindeutig auf das erschlossene althochdeutsche Wort „tegar“ hin. „Am besten lässt sich die Wortbedeutung mit der ersten Nennung des Tegernsees erschließen“, erklärt Reitzenstein.

804 taucht der Beleg Tegarinseo auf. „Da haben wir das Adjektiv zusammen mit dem althochdeutschen Wort für See“, sagt der Experte. „Tegar“ bedeutet demnach groß oder breit. 1523 entstand die Namensform Alb Tegelberg daraus. Neben weiteren Belegen findet sich 1816 „Tögelberg Alpe“ wieder. „Da hat man das e zu einem ö gerundet“, erklärt Reitzenstein. Bereits ein Jahr später wurde der Teglberg daraus, bis er 1839 zum Tegelberg wurde.

Auch König Ludwig II. suchte die 1852 errichtete Berghütte auf dem Tegelberg gerne auf. Auch weil sie in der Nähe von Schloss Neuschwanstein lag. FRANZISKA FLORIAN

Artikel 11 von 11