Weilheim/München – An den Schulen sind die ersten Selbsttests für Lehrer und Schüler eingetroffen. 21 000 Stück sind es im Landkreis Weilheim-Schongau, die nun an Schulen und Kindergärten verteilt werden, wie eine Sprecherin der Kreisbehörde sagte. Geliefert wurden in diesem Fall Selbsttests. Die Handhabung werde den Lehrern vom Pflegepersonal der Krankenhauses Weilheim-Schongau GmbH gezeigt.
Forderungen der Lehrerverbände, dass diese Tests mit nach Hause gegeben werden, haben wohl keine Aussicht auf Erfolg. Zuletzt hatte sich der BLLV und der Bayerische Elternverband energisch dafür ausgesprochen. Auch die Katholische Erziehergemeinschaft hält den Plan für „unverantwortlich“ und stellt etliche Fragen, etwa nach Datenschutz und dem Gesundheitsrisiko, dem Lehrer ausgesetzt seien, falls ein Kind positiv getestet werde. Sogar Befürchtungen, dass mit dem Coronavirus infizierte Schüler „gemobbt oder gehänselt“ werden, machen die Runde.
Doch das Kultusministerium hat mehrfach klargestellt, dass die Tests „in der Schule“ durchgeführt werden müssen. Dazu gab es für die Eltern ein zweiseitiges Schreiben mit Erläuterungen und auch eine Einverständniserklärung – denn die Tests sind freiwillig, nicht etwa Pflicht. Die Handhabung soll – anders als jetzt in Weilheim-Schongau – ohne Eingreifen der Lehrer geschehen. Dazu gibt es Erklärvideos, die sich die Schüler vorher anschauen sollen. Für den Fall eines positiven Ergebnisses schreibt das Ministerium an die Eltern: „Die Schule wird Sie in diesem Fall auffordern, Ihre Tochter bzw. Ihren Sohn abzuholen.“ Zu der Frage, wo sich die Schüler bis dahin aufzuhalten haben, gibt es keine Auskunft.
Auch im Kreis Erding sind die Selbsttests kurz vor der Auslieferung. Eine Grundschule hat jedoch den Eltern schon mitgeteilt, gemeinsam mit dem Elternbeirat habe man beschlossen, „diese Testung vor den Osterferien nicht anzubieten“. DIRK WALTER