Nürnberg – Rückschlag für das Bartgeier-Auswilderungsprogramm in den bayerischen Alpen: Wie der Landesbund für Vogelschutz (LBV) mitteilte, ist aus den beiden Eiern eines Bartgeierpaars im Nürnberger Tiergarten kein Junges geschlüpft. Auch bei wilden Bartgeiern komme es gelegentlich zu Brutabbrüchen, unbefruchteten Eiern und verendenden Küken, erklärte Jörg Beckmann, stellvertretender Direktor des Tiergartens Nürnberg. Für die im Frühsommer geplante Auswilderung sei der LBV nun auf außerbayerische Vögel angewiesen, hieß es.
Mit dem Programm soll über 100 Jahre nach seiner Ausrottung dem Bartgeier, einem der größten flugfähigen Vögel der Welt, die Rückkehr nach Deutschland ermöglicht werden. Der LBV will drei junge Vögel im Nationalpark Berchtesgaden auswildern. LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer hofft nun, dass Bayern Vögel aus dem internationalen Erhaltungszuchtprogramm bekommt.
Europaweit koordiniert das europäische Bartgeier-Zuchtnetzwerk in Zürich die Vergabe der Jungvögel. Wenn Mitte April die letzten Jungvögel in den Zuchtstationen und Zoos geschlüpft seien, werde wohl entschieden, ob und woher die jungen Bartgeier für das LBV-Auswilderungsprojekt im Nationalpark Berchtesgaden kommen werden. epd