von Redaktion

Einmal im Jahr dürfen selbst Zeitungs-Enten wie ich ein wenig flunkern: am 1. April. Ich watschelte also zum Ufer und schnatterte aus Entenleibeskräften: „Franz-Josef, wo bist du?“ Kaum einen Flügelschlag später sah ich Luftblasen in Ufernähe an die Oberfläche steigen. Drum herum bildeten sich Wellenkreise, in deren Mitte tauchte der alten Karpfen Franz-Josef auf. „Wos plärrst’n so umadum?“, blubberte er grantig. „Oh, ich wollte nur fragen, ob du vielleicht diese junge, bildhübsche Spiegelkarpfendame kennst, die sich am anderen Ufer im seichten Wasser treiben lässt.“ Jetzt war Franz-Josef hellwach. Blitzschnell tauchte er ab und hinüber zum anderen Ufer. Ich flog ihm nach und sah von oben, wie er drüben ratlos in alle Richtungen blickte – vergeblich. „April, April!“, schnatterte ich und lachte.

„Do host mi sauber dawischd“, blubberte Franz-Josef und lachte mit. Er hatte sich so sehr gefreut, eine junge Karpfendame zu treffen, dass er gar nicht mehr an den 1. April gedacht hatte – und das, obwohl der Brauch in Bayern älter ist als der Karpfen selbst: Den Aprilscherz gibt es hier mindestens seit 400 Jahren. Woher er genau kommt, weiß man aber nicht mehr genau. Es gibt viele Erklärungen, von denen manche so klingen, als seien sie selbst ein Aprilscherz. Eure Paula

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