Widerstand gegen Stadtautobahn

von Redaktion

Bund Naturschutz klagt weiter – Kompromiss abgelehnt

Nürnberg – Der Bund Naturschutz wird weiter gegen den geplanten Ausbau des Frankenschnellwegs in Nürnberg klagen. Das ist das Ergebnis einer Mitgliederbefragung der Nürnberger Kreisgruppe, die der BN am Montag präsentierte. Darin hatte die Mehrheit den mit der Stadt Nürnberg ausgehandelten Vergleich abgelehnt. Damit muss nun der bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) in München entscheiden, wie es mit dem rund 660 Millionen Euro teuren Bauprojekt weitergehen soll. Mit einem Urteil rechnet der BN aber nicht mehr in diesem Jahr.

Die Stadt Nürnberg bedauerte die Ablehnung des Vergleichs. Er hoffe nun auf eine schnelle gerichtliche Klärung, teilte Oberbürgermeister Marcus König (CSU) mit. Als Frankenschnellweg wird der fränkische Teil der A 73 zwischen Feucht (Landkreis Nürnberger Land) und Suhl in Thüringen bezeichnet. Die Stadt plant, die mit 60 000 Fahrzeugen täglich stark befahrene Strecke zu einer Art Stadtautobahn ohne Kreuzungen auszubauen. Seit acht Jahren klagt der BN dagegen. 2015 gab der VGH der Klage in der mündlichen Verhandlung jedoch kaum Aussicht auf Erfolg. Daraufhin handelte der Umweltverband mit der Stadt einen Vergleich aus. Dieser sieht unter anderem einen besseren Lärmschutz, ein Tempo-Limit und ein Verbot für Lastwagen über 7,5 Tonnen vor.

In der Mitgliederbefragung sprachen sich nun auch 57 Prozent gegen diesen Kompromiss aus. „Eine knappe, aber eindeutige Entscheidung“, sagte der BN-Landesvorsitzende Richard Mergner. Er appellierte an die Nürnberger Politik, aber auch an Ministerpräsident Marcus Söder (CSU), das Projekt aufzugeben.  lby

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