Regionale Kaufhäuser verzichten auf Öffnung

von Redaktion

Neue Regeln sind zu aufwändig

Weilheim/Zirndorf – In den allermeisten bayerischen Landkreisen dürfen weite Teile des Einzelhandels inzwischen nur noch für Kunden mit Termin und negativem Corona-Test öffnen. Doch das macht nicht alle Händler glücklich: Einige Unternehmen ziehen inzwischen die Konsequenz und verzichten auf die Öffnung. Die Kaufhäuser der Rid-Gruppe von Florian Lipp in Weilheim, Penzberg und Bad Tölz gehören dazu. „Unser Unternehmen gibt es jetzt seit mehr als 180 Jahren, aber das ist etwas Neues, dass man einen Laden, den man öffnen könnte, nicht aufmacht“, sagt Lipp. Er tue das mit großem Bedauern, doch irgendwann sei die Grenze überschritten. Die Corona-Maßnahmen seien belastend, doch er habe alles mitgemacht, betont Lipp. Auch die Kunden seien im Wesentlichen mitgegangen. „Aber jetzt brauchen sie auch noch einen Test – und das gehen die Kunden nicht mehr mit.“

Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, erwartet, dass Lipps Beispiel Schule machen wird. „Ich glaube, dass bald immer mehr Händler, die mit Termin und Test eigentlich öffnen könnten, schließen.“ Denn das, was sich so an Umsatz erzielen lasse, „deckt nicht im Mindesten die Kosten dafür, die Läden zu öffnen.“ Auch Magnus Versen, der Geschäftsführer des Kaufhauses am Ostbahnhof in München, hat sich gegen eine Öffnung mit Termin und Test entschieden. „Es rechnet sich einfach nicht“, sagt er. Stattdessen hat sich Versen – wie auch Lipp – dafür entschieden, Click & Collect anzubieten, also die Abholung bestellter Ware.

Eberhard Wigner, Eigentümer eines Erlebnis-Kaufhauses in Zirndorf bei Nürnberg, hat sein Geschäft am Wochenende wieder mit Tests und Terminen geöffnet. Die Tage davor hatte er auf diese Möglichkeit verzichtet, doch am Wochenende hofft er auf Umsätze aus dem Gastronomieteil. Wie es danach weitergeht, will er erst nach den Erfahrungen des Wochenendes entscheiden, große Hoffnung hat er aber nicht.  lby

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