Leere Straßen verleiten zum Rasen

von Redaktion

Haar – An 2100 Messstellen in ganz Bayern stand die Polizei gestern, um Raser auszubremsen. In Haar im Landkreis München bekamen die Beamten Unterstützung vom Innenminister persönlich. Joachim Herrmann (CSU) beobachtete an der Kontrollstelle, wie die Polizisten am Ortsausgang einen Golf GTI rauswinkten. Erlaubt sind dort 60 km/h, der Fahrer war zwölf km/h zu schnell unterwegs. Lange diskutiert wird nicht. Es sind 25 Euro Strafe fällig.

Der Mann war nicht der einzige, der gestern ein Bußgeld zahlen musste, weil er zu schnell unterwegs war. Obwohl der Blitzmarathon immer angekündigt und die Standorte vorab veröffentlicht werden. „Wir wollen nicht abkassieren, sondern sensiblisieren“, erklärt Herrmann. Deshalb verschickt die Polizei auch keine Bußgeldbescheide per Post, sondern hält die Autofahrer direkt auf, wenn sie geblitzt wurden und spricht sie an.

Knapp ein Drittel der Verkehrstoten in Bayern gehen auf zu hohe Geschwindigkeit zurück, betonte Herrmann. Vergangenes Jahr wurden im Freistaat 147 Menschen durch Geschwindigkeitsunfälle getötet – das waren sechs mehr als 2019. Obwohl durch die Pandemie weniger Verkehrsteilnehmer unterwegs sind.

Vergangenes Jahr war der Blitzmarathon Corona-bedingt ausgefallen. Angesichts der gestiegenen Unfallzahlen hatte das Ministerium entschieden, ihn heuer wieder durchzuführen. Gerade die freien Straßen verleiten womöglich dazu, aufs Gas zu drücken, sagte ein Sprecher. Ein Schwerpunkt der Aktion waren Landstraßen. 1800 Polizisten und 50 Bedienstete der kommunalen Verkehrsüberwachung waren im Einsatz. Die Bilanz wird heute veröffentlicht.  mw/mm

Artikel 1 von 11