München – Beim 24-stündigen Blitzmarathon hat die Polizei in Bayern insgesamt über 7000 Tempoverstöße festgestellt. Den traurigen Höchstwert erreichte ein Motorradfahrer, der auf einer Staatsstraße bei Bubesheim in Schwaben mit 231 km/h unterwegs war – statt der erlaubten 100 km/h. Ihm drohen eine Geldbuße von 1200 Euro, zwei Punkte in Flensburg und drei Monate Fahrverbot.
Den Innenminister stimmen die Zahlen nachdenklich. „Dass trotz tagelanger Vorankündigung und Pandemie-bedingt weniger Verkehr so viele zu schnell unterwegs waren, ist höchst bedenklich“, erklärte Joachim Herrmann (CSU). 2019 hatte es 10 800 geblitzte Raser gegeben, aber das war vor der Pandemie. 2020 fiel der Blitzmarathon ganz aus. Herrmann kündigte an, die Tempokontrolle in Bayern weiter zu verstärken. In den vergangenen beiden Jahren wurden 3,4 Millionen Euro in moderne Kontrollgeräte investiert.
In jedem Präsidiumsbezirk der Polizei gab es besonders unrühmliche Temposünder. So war ein Autofahrer auf der A995 bei Taufkirchen 126 km/h zu schnell. In Freising überschritt ein junger Mann auf der B 300 die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h um 59 km/h. Das wird teuer: 480 Euro Geldbuße, zwei Punkte in Flensburg, ein Monat Führerscheinentzug.
Auch eine 20-jährige Autofahrerin aus dem Kreis Eichstätt wird einen Monat auf ihr Auto verzichten müssen –sie war in Denkendorf doppelt so schnell unterwegs wie erlaubt. 400 Euro muss sie auch bezahlen. Der Blitzmarathon sei aber nicht dazu gedacht, „möglichst viele Bußgelder“ zu kassieren, erklärt das Innenministerium. mm