Percha/Tegernsee/Warngau – Das Wetter am Wochenende war traumhaft, mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen – und so sind wieder viele Ausflügler in Südbayern unterwegs gewesen. Doch ein Massenansturm auf einzelne Ziele blieb der Polizei zufolge aus: Es sei zwar einiges los gewesen, aber dabei friedlich geblieben. Und so tummelten sich die Ausflügler am Starnberger See am sonnigen Ufer, am Tegernsee strömten sie durch den Ort, und auf der B 318 reihten sie sich bei Warngau in eine lange Autokarawane ein. Dabei sollte eigentlich der neue Ausflugsticker für Bayern Auskunft darüber geben, welche Strecken und Parkplätze schon überlastet sind. Doch unter ausflugsticker.bayern gab es am Wochenende nur eine aktuelle Meldung vom Sonntag – die übrigen stammten noch vom Freitag. Am Samstag wurde er offenbar gar nicht aktualisiert.
Laut Polizeipräsidium Oberbayern Süd waren es aber doch eine ganze Menge Menschen, die an beliebten Ausflugszielen unterwegs waren. Die Wanderparkplätze seien entsprechend voll gewesen, sagte ein Sprecher. Aber das sei bei diesem Wetter auch nicht anders zu erwarten. „Das erste schöne Wochenende nutzt man natürlich aus.“
Genau das wurde nun auch in einer Umfrage bestätigt: Mehr als ein Viertel der Bürger zieht es während der Corona-Krise vermehrt an die frische Luft. In der repräsentativen Yougov-Umfrage sagten zudem 28 Prozent, bei ihnen habe sich nichts geändert und weitere 28 Prozent gestanden, seltener vor die Tür zu gehen als zuvor. Doch von den Frischluftbegeisterten hat demnach ein gutes Drittel neue Aktivitäten begonnen, an erster Stelle Wandern (14 Prozent), gefolgt von Jogging (10 Prozent). Der Rest verteilt sich auf Radfahren, E-Bike, Bergsteigen und andere Aktivitäten.
Die Outdoor-Begeisterung hat am Wochenende aber auch zu mehreren Rettungseinsätzen geführt. Ein zehnjähriger Bub, der auf eigene Faust den Sylvensteinsee umrunden wollte, wurde zwei Stunden lang von 150 Kräften von Feuerwehren und Wasserwacht gesucht, bis er glücklicherweise per Zufall von einem Autofahrer entdeckt wurde – leicht unterkühlt, aber unverletzt.
Die Bergwacht Rottach-Egern musste derweil in vier Einsätzen am Freitag und Samstag insgesamt acht Personen mit dem Hubschrauber aus dem steilem Gelände der Halserspitz bergen. Einer der Wanderer war sogar abgestürzt und hatte sich dabei schwer verletzt. Die Wanderer waren allesamt im Schnee stecken geblieben – auf den Gipfeln herrschen noch winterliche Verhältnisse. np/lby/sg/mel