Penzberg – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat anlässlich des Gedenkens an die Penzberger Mordnacht gefordert, sich weiter mit den Verbrechen des Nationalsozialismus zu beschäftigen. Diese Auseinandersetzung sei „schwierig, aber sie ist wichtig“, sagte Steinmeier am Montag bei einer digitalen Diskussionsveranstaltung mit Gymnasiasten aus Penzberg (Kreis Weilheim-Schongau). Am 28. April 1945 waren in Penzberg 16 Männer und Frauen von NS-Fanatikern ermordet worden. Sie hatten kurz vor Kriegsende den NS-Bürgermeister abgesetzt.
Steinmeier hatte 2019 bei einem Besuch in Penzberg von der „Mordnacht“ erfahren, wie er bei einer Videokonferenz sagte. Zudem war das kürzlich erschienene Buch der Jugendautorin Kirsten Boie „Dunkelnacht“ ein Anstoß, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Der Bundespräsident diskutierte dann mit drei Zwölfklässlern und sechs Zehntklässlern sowie ihrer Geschichtslehrerin Michaela Wagner über den NS-Terror. Wichtig sei, „dass wir den Plädoyers derjenigen, die gerne einen Schlussstrich ziehen wollen, nicht folgen“, sagte Steinmeier. „Penzberg steht für zahlreiche andere Orte, in denen solches, so Ähnliches, in diesen Zeiten, in den letzten Kriegstagen geschehen ist.“ Einer der Schüler bestätigte das: An solche Verbrechen „unvorstellbaren Ausmaßes“ könne man nicht genug erinnern. wos