Eines Tages fiel mir auf, dass Schwan Siegfried mitten auf dem See seinen langen Hals immer wieder an derselben Stelle ins Wasser steckte. Ich war ein wenig neugierig, was es da unten im Wasser wohl zu sehen gab. Als ich fast bei ihm angekommen war, sah ich, dass unter mir Karpfen Franz-Josef schwamm, der Urbayer unter uns Tieren an unserem See. Und irgendetwas glänzte da unten weiß. Ich sah, wie Franz-Josef das weiße Ding unter Wasser immer wieder mit dem Maul anstupste. Es war ein Schwan. „Der is aus Porzellan“, blubberte Franz-Josef.. I hob’s gseng.“ „Porzellan gibt es in China schon seit 2000 Jahren“, quakte Agnes los. „In Europa erst seit etwa 300 Jahren. Die Zweibeiner waren hinter dem Porzellan her wie hinter Gold. Aber anders als Gold findet man Porzellan nicht in der Natur, man muss es herstellen.“ „Sag i doch“, blubberte der uralte Franz-Josef, der in der kaiserlich-königlichen Karpfenschule wohl gut aufgepasst hatte. „Porzellan besteht aus Feldspat, Kaolin und Quarz. Das wird fein gemahlen und mit Wasser vermischt. Dann kann man sie in Formen gießen, zum Beispiel in eine Schwanenform.“ Agnes quakte: „Dann muss man brennen. Das kann Tage dauern.“
Eure Paula