Eines Tages hörte ich ein Ächzen aus der Richtung von Agnes‘ Nest. Neugierig watschelte ich zu ihr hinüber und traute meinen Augen nicht: Agnes machte Gymnastik! Sie beugte sich mit dem Schnabel tief zur Erde hinunter und federte mit dem Bürzel ein wenig nach. Dabei ächzte und stöhnte sie leise. „Was machst du denn da?“, quakte ich mit großen Augen. „Ich trainiere für Olympia!“, schnatterte Agnes zurück, während sie gekonnt einen Paddel – so heißen bei uns die Füße – nach vorne warf und einen nach hinten und tief in den Spagat sank: „Für die Olympischen Spiele in Tokio 2021.“
Ich war erst mal sprachlos, während Agnes weiter turnte. „Aber für welche Sportart denn? Für das Kunstturnen?“, traute ich mich schließlich zu quaken. „Unsinn!“, schnatterte Agnes, während sie mit den Flügeln abwechselnd nach rechts und links federte. „Natürlich für das Wasserballett. Das ist eine Sportart, bei der man schöne Kunststücke zu Musik im Wasser macht. Dafür sind wir Enten wie geschaffen. Heute wird das übrigens Synchronschwimmen genannt. Das gibt es seit 1984 auch bei den Olympischen Spielen. Und natürlich auch dieses Jahr in Tokio. Im Juli geht es los.“
Eure Paula